Fünf Geschichten über die Liebe. „Nichts als Gespenster“ ist ein deutscher Episodenfilm nach den Geschichten von Judith Hermann. An vielen Stellen ist zu lesen, dass der Film zu den wenigen gehört, der besser sei, als das Buch. Mein Gott, muss das Buch (bzw. müssen die Geschichten) mies sein…
Ellen (Maria Simon) und Felix (August Diehl) reisen quer durch die USA. Doch ihre Liebe steht vor dem Aus.
Ruth (Chiara Schoras) verliebt sich in Raoul (Stipe Erceg). Dumm nur, dass ihre beste Freundin Caro (Karina Plachetka) ebenfalls total verliebt in ihn ist.
Jonas (Wotan Wilke Möhring) und Irene (Ina Weisse) reisen zu Freunden nach Island. Sie sind nur „die besten Freunde“. Oder so ähnlich.
Marion (Fritzi Haberlandt) reist nach Venedig, um ihre Eltern zu besuchen – und um ihren 30. Geburtstag zu feiern.
Christine (Brigitte Hobmeier) fliegt nach Jamaica zu ihrer Freundin Nora (Jessica Schwarz). Und gerät dort fast in einen Beziehungskonflikt.
Fünf Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben. Die nur das Oberthema Liebe verbindet. Es hätte ein guter Film sein können. Wie gesagt: hätte.
Doch „Nichts als Gespenster“ kommt hochgradig lethargisch daher. Einerseits unglaublich tranig, andererseits hektisch. Ja, das geht wirklich.
Die Geschichten wurden durch den schnellen Schnitt dermaßen kaputt gemacht, dass der Zuschauer nie eine Verbindung zu einer der Figuren aufbauen kann. Mitunter wird nur ein Satz gesprochen, schon wird wieder zur nächsten Geschichte geschnitten. Sobald mal ein interessanter Gedanke ausgesprochen wird, wird er zunichte gemacht – durch das schnelle Zappen zur parallelen Geschichte. Andererseits kommen die Geschichten oftmals aber auch nicht vom Fleck, sie scheinen auf der Stelle zu treten. Es passiert irgendwie … wenig.
Erst im letzten Drittel wird der Film interessanter.
Das ist extrem schade, denn alle Geschichten haben Potenzial, werden aber durch die „Filmkomposition“ geradezu gekonnt in die Tonne getreten.
Nach dem wunderbaren Film „Wir“ kann Martin Gypkens mit „Nichts als Gespenster“ alles andere als überzeugen.
Am Ende wird der Zuschauer genauso ratlos aus dem Film entlassen, wie er ihn auch empfangen hat.
3/10
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