ZAPPER VOR ORT: PK „Shrek der Dritte“

FR 08.06.2007, Berlin, Palais am Festungsgraben

Nein, ganz so wichtig sind die deutschen Promis dann doch nicht: Bevor die Pressekonferenz zu „Shrek der Dritte“ beginnt, werden erst mal die Platzkarten vertauscht. Marie-Luise „Mutter Beimer“ Marjan wird von der Mitte des Tischs nach ganz links außen verbannt. Daneben Benno Fürmann, auf der rechten Seite Sascha Hehn (Udo Brinkmann in der „Schwarzwaldklinik“) und Esther Schweins („Samstag Nacht“).
Die englischen und deutschen Synchronstimmen des Animationsfilmes (Start: 21. Juni) waren in Berlin, um für den Streifen zu werben.
Der Saal im Palais am Festungsgraben in Berlin-Mitte ist edel. Es ist heiß. Sommer in der Hauptstadt. Die Reporter schwitzen sich die Hemden nass, fächern sich mit den Promoheftchen frische Luft zu. Frische Luift, die es nicht gibt.
Auftritt der Stars: Neben den Deutschen kommen Justin Timberlake, Mike Myers, Antonio Banderas, Cameron Diaz sowie die „Filmemacher“ in den Saal. Ein Hauch von Hollywood.
Die Kinderreporterin von Radio Teddy eröffnet die Runde – mit einer Frage an Justin Timberlake. Der grinst und meint: „Egal was du fragst, die Antwort ist – nein!“ Gelächter im Saal. Die US-Stars machen aus der Pressekonferenz eine Entertainmentshow, die deutschen Promis verblassen da total.
Während Produzent Jeffey Katzenberg über den Film sprach, bastelte Mike Myers ein Papierflugzeug und ließ sich von Sitznachbar Justin Timberlake Luft zufächeln. Apropos: Irgendwann werden an alle Promis Fächer verteilt, so dass aus der PK eine fröhliche Fächelstunde wird. Myers versucht immer wieder, wie man am künstlerischsten einen dieser Fächer ent- und wieder zusammenfaltet.
Als eine Schreiberin von T-Online während einer Fragestellung sich umständlich vom Stuhl erhebt, beginnt Myers, diese seltsame Bewegung nachzumachen. Langsam erhebt auch er sich. Gelächter. Als sich die Frau dann auf ihren Stuhl stellt, macht’s Myers ihr ebenfalls nach. Und steigt noch auf den Tisch. Jubelsturm im Saal. Gleich danach verschwindet Myers ganz unter seinem Tisch, Timberlake reicht ihm das Mikro runter und bittet um eine Fußmassage. Zwischendurch gibt es heitere Wortgefechte zwischen Timberlake und Cameron Diaz. Alle sind bester Laune. Trotz der Hitze.
Die US-Stars haben es drauf: Sie wissen, wie man eine Pressekonferenz unterhaltsam gestaltet. Selbstironische Witze und Gagfeuerwerke wechseln sich mit ernsthaften Antworten und Infos zum Film ab. Sehr professionell! Da können sich die deutschen Filmemacher durchaus noch eine Scheibe von abschneiden.
Im zweiten Teil der Fragerunde werden die deutschen Synchronsprecher befragt. Hier wird es dann auch tatsächlich sehr viel nüchterner, wobei Benno Fürmann wenigstens ansatzweise Humor reinbringt. Frau Marjan erklärt, wie glücklich sie ist, dass sie bei „Shrek“ dabei sein darf, Sascha Hehn meint, dass er ja irgendwie auch wie sein englisches Stimmenoriginal Mike Myers aussieht. Na ja.
Einen kurzen wirklich besinnlichen Augenblick gibt es auch: Es wird an den Synchronsprecher Randolf Kronberg gedacht. Er war die deutsche Stimme von Eddie Murphy und sprach in „Shrek“ bisher den Esel. Im März dieses Jahres starb er. „Er fehlt“, sagte Sascha Hehn. Kronbergs Nachfolger als Sprecher des Esels ist Dennis Schmidt-Voß. Hehn merkte an, dass Schmidt-Voß seine Sprechrolle sehr gut gemeistert habe: „Wir hoffen, dass der Zuschauer keine großen Unterschiede merkt.“
Nach 50 Minuten war die Show beendet – eine wahre Demonstration, wie US-Entertainment funktioniert.


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