Nach 15 Sekunden gehören dir die Nüsse aus der Bar

Die teure Übernachtung im Fünf-Sterne-Hotel zahlte die Musikmesse / Service pur beim Frühstück

MAZ Oranienburg, 7.4.2004

FRANKFURT/MAIN
Die Nüsschen in der Minibar des Interconti in Frankfurt/Main sind nicht gerade billig. Darüber sollte allerdings nicht lange nachgedacht werden, denn wer die Tüte länger als 15 Sekunden in der Hand hält, hat die Nüsschen quasi gekauft. Das bemerkt nämlich ein Sensor. Sofort erscheinen die Nüsse automatisch auf der Hotelrechnung. Selbst das, was auf der Minibar noch rumsteht, wie zum Beispiel 12,50Euro teure Golfbälle, sollte jeder, dessen Geldbörse das nicht aushält, besser stehen lassen. Schöne, moderne Welt.
Läppische 425 Euro sind pro Nacht für ein normales Doppelzimmer im Hotel Intercontinental in Frankfurt/Main zu bezahlen. Ein Schnäppchen, das sich Greensession zwar nicht leisten, aber trotzdem gönnen konnte. Alle Bands, die es ins Schooljam-Finale geschafft hatten, durften zwei Nächte in dem Fünf-Sterne-Kasten verbringen. Schon am Donnerstag sind vier der fünf Bandmitglieder mit dem ICE aus Berlin angereist. Sänger Shai kam erst Freitag nach. Anreise und Übernachtung zahlte die Musikmesse.
Was aber genau an den kleinen Doppelzimmern so verdammt viel Geld wert ist, das haben sich die Jungs in den drei Tagen öfter gefragt. Okay, der Komfort war durchaus vorhanden. Die Bettwäsche wurde täglich gewechselt, die Handtücher waren sehr flauschig. „Aber in der Nacht war es total warm auf den Zimmern“, erzählt der Bassist Benny. Kein Wunder: Auf Nachfrage erklärte die nette Dame an der Rezeption, dass ja auch noch geheizt werde und die Klimaanlage noch nicht arbeite. Das ist gut zu wissen, wenn am Tage draußen mehr als 20 Grad herrschen. Die Fenster ließen sich nicht öffnen. „Aber wir haben uns dann einen Ventilator aufs Zimmer kommen lassen“, schmunzelt Benny. Der kam dann auch – nach einem zweiten Anruf durch Rafi und der Aussage der Rezeptionsdame , dass sie jetzt Druck machen wolle.
Zack – da war der Teller auch schon weg. Einmal nicht aufgepasst, schon schnappte ihnen einer der Bediensteten im Frühstücksraum das Geschirr vor der Nase weg – um wenig später wieder sauberes hinzustellen. Service pur. „Das konnte am frühen Morgen aber auch nerven“, meint Benny. Das Frühstück war so üppig, dass jeder bis zum Nachmittag gesättigt war.
Auch einen Bummel über die Musikmesse wollten sich zumindest Flo, Benny und Christoph nicht entgehen lassen. „Doch das war alles sehr voll und hektisch“, erzählt Flo. „Im Musikladen hat man viel mehr Ruhe, alles auszuprobieren.“ Einer von vielen Eindrücken an diesen drei aufregenden Tagen.


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