DO 15.05.2025 | 21.00 Uhr | one
Für die wahren Fans des Eurovision Song Contests sind die Halbfinals Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil die Show, auf die sie lange hingefiebert haben, endlich losgehen. Ein Fluch, weil in diesen Halbfinals eigentlich immer auch Songs rausfliegen, die einem ans Herz gewachsen sind und die man im Finale vermissen wird.
Am Donnerstagabend lief bei one das 2. Halbfinale des 2025er-ESC in Basel. Und wieder fielen am Ende Songs aus dem Raster, um die es schade ist.
Der „Milkshake Man“ von Go-Jo aus Australien hat es leider nicht ins Finale geschafft. Der leicht anrüchige Gute-Laune-Song hat scheinbar nicht genügend Leute überzeugt. „Kiss, Kiss, goodbye“ heißt nicht nur der Song von Adonxs aus Tschechien, sondern damit hat er auch Abschied genommen. Die Mischung aus Ballade und Dancesong kam offenbar auch nicht gut genug an.
Das 2. Halbfinale reichte leider so gar nicht an die Show vom Dienstag heran. Gab sich der SRF da noch ganz große Mühe, beließ man es am Donnerstag in einer der Pausen bei einer Doku über ESC-Fans, ein richtiges Opening gab es auch nicht.
Aber eine sehr schöne Geste: Vier Acts, die 2020 nicht auftreten konnten, weil Corona zur Absage des Eurovision Song Contest in Rotterdam führte. So durften The Roop, Gjon’s Tears, Efendi und Destiny in Basel ihren Song performen. Irritierenderweise sind das allerdings alles Acts, die dann 2021 auftreten durften, wenn auch mit anderen Songs. Dabei gab es Acts, die man 2021 dann eben nicht mehr nominiert hat.
Einmal mehr machten Hazel Brugger und Sandra Studer einen tollen Job. Hazel ist am besten, wenn sie improvisieren kann. Im Greenroom hat sich wieder die Leute angequatscht, vorher hat sich sich vom Publikum liegend durch die Halle tragen lassen.
Und sonst so? Wenn Erika Vikman für Finnland „Ich komme“ singt, dann entwickelt das einen echten Sog. JJ mit seiner hohen Stimme überzeugt für Österreich, hat aber irgendwie nicht den Wumms, den Nemo 2024 hatte. Zumal die Inszenierung am Ende krankt, weil sie zu wenig auf den Musikverlauf kurz vor Schluss abgestimmt ist. Die Band Katarsis aus Litauen verbreutet zwar leicht depressive Stimmung, aber der Song „Tavo Akys“ hat irgendwas. Tautumeitas aus Lettland verbreitet mit „Bur man laimi“ geradezu hypnotische Stimmung.
Am Sonnabend steigt das Finale. Wird Celine Dion doch dabei sein? Wird Schweden mit Sauna gewinnen? Oder wird es einen Überraschungssieger geben? Auf, auf zur Party!
-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 15. Mai 2026)
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