Katharina Wolf: Die Sache mit der Motte und dem Licht

Als Nick morgens das erste Mal in den Schulbus steigt, da ist es um Lenny geschehen. Er sitzt da nämlich mit seinen besten Freunden Karla und Freddy schon drin. Nick wird fortan Lennys Schwarm. Nick geht zwar auf die Nachbarschule, aber dennoch steht er im Fokus. Er gehört zu den Coolen, er spielt Fußball, und er ist ein Frauenschwarm. Also muss sich Lenny doch eh keine Hoffnungen machen, oder?
Ganz so ist es aber dann doch nicht. Denn auf einer Party, wo sich alle treffen, bekommt Lenny vom leicht angetrunkenen Nick plötzlich einen Kuss, und auch sonst gibt es Signale. Die beiden scheinen sich immer näher zu kommen – aber macht Nick einen Schritt vor, scheint er danach zwei Schritte zurück zu machen.
Lenny ist schwer gefrustet – er weiß nicht, woran er ist – kann aber auch nicht von ihm lassen. Es ist „Die Sache mit der Motte und dem Licht“.

So heißt auch der Roman von Katharina Wolf. Damit hat sie den Schreibwettbewerb von Tolino-Media und Impress gewonnen. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Roman eigentlich keine neue, wirklich innovative Geschichte erzählt. Letztlich ist es die x-te Story um zwei Jugendliche, die sich einerseits verlieben, aber andererseits mit den Umständen klarkommen müssen. Darüber sind schon viele Geschichten erschienen. Zumal sich die Autorin rein auf die beiden konzentriert, dabei gäbe die Story so viel mehr her. Nick spielt Fußball, dieser Umstand spielt aber am Ende kaum eine Rolle – dabei ist doch gerade das eine spannende Sache, wie denn mit schwulen Jugendlichen im Fußball-Umkreis umgegangen wird. Da hat sich Katharina Wolf aber leider nicht rangewagt.
So ist ihr Roman tatsächlich nett, er liest sich auch gut – aber letztlich ist er dann aber doch nichts Außergewöhnliches und fast schon oberflächlich.

Katharina Wolf: Die Sache mit der Motte und dem Licht
Impress, 238 Seiten
6/10


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