Zentralrat der Juden meldet sich im Oranienburger Straßenstreit

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden, fordert im Streit um die Gisela-Gneist-Straße in Oranienburg, einen Verzicht auf die Straßenbenennung. Das berichtet der Tagesspiegel. „Alle Beteiligten sollten sich noch einmal zusammensetzen, um offen und sachlich über alternative Namensgeber zu diskutieren“, sagte er der Zeitung. Statt einer sehr umstritten Persönlichkeit wie Gneist „als Namensgeberin zu wählen, wäre es sinnvoll, eine andere Person für den Straßennamen auszusuchen“.

Die Straße liegt in einem neuen Wohngebiet nahe des ehemaligen KZ Sachsenhausen. Gisela Gneist war von 1946 bis 1950 im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen inhaftiert. Laut eines Gutachtens sei sie später Historikern und Gedenkstättenleitern „in polemisch-konfrontativer Weise“ begegnet sein, „teils versetzt mit antisemitischen Untertönen und persönlichen Diffamierungen“.

Der Streit läuft schon seit 2020, als die Stadtverordneten die Straßenbenennung mehrheitlich beschlossen hatten. Auch nach einer Runde am Dienstag habe es keine Einigung gegeben.


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