Sorry, we missed you

Eigentlich passt der Film genau in die Zeit vor Weihnachten. Nicht, weil dieser Film zur Weihnachtszeit spielt. Sondern weil er ein Problem zeigt, dessen wir uns gerade jetzt mal wieder bewusst machen sollten: Die Situation der Menschen, die Pakete ausfahren.

Ihnen fehlt Geld. Es reicht hinten und vorne nicht. Ricky Turner (Kris Hitchen) arbeitet in Newcastle als Paketbote. Seine Frau Abbie (Debbie Honeywood) ist Altenpflegerin. Beide Jobs sind unsicher, ihre Verträge sind mies. Es kann jederzeit zu Ende sein. Ab und zu hat Ricky Nebenjobs – wenn die Zeit dafür ist.
Sie müssen dann auch noch das Auto verkaufen, obwohl Abbie es bräuchte. Aber Ricky muss sich einen Lieferwagen mieten, damit er seinen Job weitermachen kann. Das ist teuer, und der Job wird zunehmend nervenzehrender.
Darunter beginnt auch mehr und mehr die Familie zu leiden, sein Sohn Seb (Rhys Stone) lehnt sich gegen die Situation auf. Die Lage scheint zu eskalieren.

Regisseur Ken Loach gibt in seinem Film „Sorry, we missed you“ wieder einen Einblick in die britische Arbeiterschicht. Und der geht zunehmend an die Nieren. Fast schon hilflos muss man als Zuschauer mitansehen, wie die Familie immer weiter in den Sumpf aus Depression und Ärger schlittert.
Kommt der Film anfangs noch sehr spröde rüber, geht es dann doch drunter und drüber. Der Sohn rebelliert, und Ricky verzweifelt zusehends. Und die Frage ist, ob die Familie das alles aushält oder auseinanderbricht?
Ken Loach macht das alles ohne Pathos – hier und da wäre etwas mehr Pathos sogar ganz gut -, geradezu ungeschminkt, in jeglicher Hinsicht, zeigt er das Geschehen.

-> Trailer auf Youtube

Sorry, we missed you
GB 2018, Regie: Ken Loach
NFP, 101 Minuten, ab 12
6/10


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