Ausgrissn

Filme von und, mit und über Menschen, die eine große Reise unternehmen, sind eine Sparte, die oft richtig spannend ist und Spaß macht. Wenn die Leute spannend sind, wenn die Reise fesselt, wenn so eine Doku dann auch noch gut gemacht ist.
Das Problem bei „Ausgrissn“: Es ist völlig unklar, was dieser Film sein will.

Thomas und Julian Wittmann sind Brüder. Ihr Plan: Sie wollen auf zwei alten Mopets aus ihrem bayerischen Bergdorf nach Las Vegas reisen. Gute 12.000 Kilometer.
Sie fahren nach Norden, weiter mit dem Schiff und dann durch die USA. Sie treffen auf Leute, haben Frust und dann auch wieder nicht.
Und all das zeigen sie nach ihrer Rückkehr in ihrem Dorf Freunden und der Familie.

Ist „Ausgrissen“ eine Doku? Ein Spielfilm? Zumindest die Rahmenhandlung ist ein Schauspiel. Unter anderem dabei ist Monika Gruber. Allerdings ist die Rahmenhandlung absolut verzichtbar. Sie ergibt keinen Sinn, und warum die Reise rückblickend erzählt wird, ist völlig unklar.
Die Reise selbst hat auch immer wieder einen geskripteten Eindruck. Es ist ein Kamerateam dabei, was somit auch bedeutet, dass hier und da Szenen gestellt sind. Kennt man aus guten Reisedokus anders.
Ansonsten besteht der Dokuteil aus diversen Begegnungen und Gesprächen, die Reise ist eher lieblos zusammengeschnitten. Die Reise durch Deutschland kommt nicht vor, die Schiffsreise ist eine Randnotiz. Und seltsamerweise lernt man die Männer auch nicht so richtig kennen.
Leider ist „Ausgrissn“ kein gelungener Reisefilm.

-> Trailer bei Youtube

Ausgrissn
D 2019, Regie: Julian Wittmann
Majestic, 96 Minuten, ab 12
3/10


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