Narziss und Goldmund

Mit „Narziss und Goldmund“ ist die nächste große deutsche Literaturverfilmung im Kino zu sehen. Diesmal eine Geschichte nach dem Roman von Hermann Hesse.

Er wird vom Vater ins Kloster abgeschoben: Goldmund (Jeremy Miliker) ist unglücklich, und er fühlt sich allein. Der Klosterschüler Narziss (Oskar von Schönfels) soll sich um ihn kümmern, und bald entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Das geht sieben Jahre so. Narziss (Sabin Tambrea) hat will sich den klösterlichen, asketischen Regeln unterwerfen – er will Abt werden. Goldmund (Jannis Niewöhner) eher nicht so, und irgendwann muss Narziss seinen Freund ziehen lassen.
15 Jahre später taucht Goldmund wieder im Kloster auf. Schwerverletzt. Er darf bleiben, und er erzählt, welche Abenteuer er in der Zwischenzeit erlebt hat. Er hat Frauen kennen- und liebengelernt, aber auch Schicksalsschläge erleiden müssen.
Die Freundschaft der beiden wird aber noch einmal auf die Probe gestellt.

„Narziss und Goldmund“ ist Hermann Hesses erfolgreichster Roman. Und in der Tat ist diese Mittelalter-Geschichte aus mehreren Gründen packend. Denn sie erlebt vom Lieben und Geliebtwerden. Von einer Zeit der Krankenheiten. Davon, dass es auch damals schon missgünstige Menschen voller Hass gab, dass auch damals schon Christen nicht zwingend immer nur gute Menschen waren.
Narziss hadert mich sich. Er muss seine Liebe ziehen lassen, und tief drin ist er traurig, dass er nie so geliebt wird, wie er liebt. Goldmund dagegen zieht raus, er verliebt sich mit ganzem Herzen. Die Lieben zerbrechen, und er verliebt sich erneut.
Natürlich lebt dieser Film von Stefan Ruzowitzky, der auch das Drehbuch schrieb, von den fantastischen Hauptdarstellern. Dass insbesondere Goldmund immer um die Haare ziemlich perfekt gestylt (und gefärbt?) ist, wirkt zwar nicht so sehr mittelalterlich, wie überhaupt der Film an vielen Stellen ein bisschen zu sauber und modern wirkt, aber das lässt sich durchaus ausblenden.
Dieser Film ist spannend, er geht ans Herz, und die klösterliche Atmosphäre auch auch etwas Mystisches.

-> Trailer auf Youtube

Narziss und Goldmund
D 2019, Regie: Stefan Ruzowitzky
Sony, 118 Minuten, ab 12
8/10


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