Marriage Story

Sie sind ein Traumpaar: Charlie (Adam Driver) und Nicole (Scarlett Johansson). Sie lieben sich und ihre Eigenarten, und sie sagen, sie werden sich immer lieben.
Bis sie sich doch nicht mehr lieben. Denn in Wirklichkeit ist die Liebe zu Ende. Ihre Ehe soll abgewickelt werden, und nun sitzen sie bei einem Mediator, um sich auszusprechen, um sich zu einigen, wie es zu Ende gehen soll. Doch die Gespräche scheitern, es herrscht gerade bei Nicole tiefe Enttäuschtheit, fast schon Abneigung. Charlie scheint kämpfen zu wollen, aber auch seine Kraft schwindet. Und immer mittendrin: Sohn Henry (Azhy Robertson), hin- und hergerissen zwischen den streitenden Eltern.
Die Lage spitzt sich so zu, dass irgendwann die Anwälte das Wort haben.

Dieser Film ist ein Trauerspiel. Denn die „Marriage Story“ handelt vom Ende einer Liebe. Eine Liebe, die droht, in Hass abzudriften.
Dass da nichts mehr ist zwischen den beiden, mag man kaum glauben, denn der Film beginnt mit Briefen an den jeweils anderen, und es sind Briefe, die eine tiefgreifende Liebe beschreiben. Gleich danach aber erfahren wir, dass da was in die Brüche gegangen ist.
Noah Baumbach, der nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb, nimmt sich viel Zeit für seine Charaktere. In langen Einstellungen erzählen sie von ihrer Wut, von ihrer Angst und der Enttäuschung. Diese Gefühle sind im Gesicht von Scarlett Johansson auf ergreifende Weise anzusehen. Auch Adam Driver spielt den Mann, der zunächst um die Ehe, dann zumindest um das Kind kämpft, spielt toll.
Wie es überhaupt spannend zu sehen ist, welche zwischenmenschlichen Tragödien sich da abspielen. Und eben auch die Momente, wo sie doch noch mal durchblitzt: die Liebe.

-> Trailer auf Youtube

Marriage Story
USA 2019, Regie: Noah Baumbach
Filmwelt, 127 Minuten, ab 6
8/10


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