Tully

Marlo (Charlize Theron) ist nervlich und körperlich am Ende. Gerade ist ihr drittes Kind geboren worden. Nachts muss sie immer wieder raus, an Durchschlafen ist nicht zu denken. Ihr Sohn macht in der Schule Probleme, und ihr Mann Drew (Ron Livingston) kümmert sich nicht wirklich und muss beruflich immer wieder weg.
Marlo kann nicht mehr. Ihr Bruder Craig (Mark Duplass) merkt das. Er bietet ihr an, für sie eine Nachtnanny zu buchen. Damit sie mal zur Ruhe kommt. Anfangs lehnt Marlo das empört ab, aber dann findet sie, dass die Idee doch ihren Charme hat. Also steht eines Tages Tully (Mackenzie Davis) vor der Tür steht. Sehr schnell wird klar: Tully ist ein Segen für Marlo.

Regisseur Jason Reitman und Drehbuchautorin Diablo Cody blicken in „Tully“ in den beschwerlichen Alltag einer dreifachen Mutter. Obwohl vielen diese Situation bekannt sein dürfte, tut es mitunter weh, zu sehen, wie sich Marlo quält. Was ein bisschen verwundert, ist, dass die Rolle ihres Mannes überhaupt nicht in Zweifel gezogen wird. Bräsig liegt er abends auf dem Bett und zockt. Oder er tingelt ins Haus und wundert sich, dass es nichts Gutes zu essen gibt, während seine Frau völlig fertig am Tisch sitzt. Niemand zweifelt das an – es wird so hingenommen.
Abgesehen davon ist „Tully“ aber eine spannende Menschenstudie, die später noch eine sehr interessante Wende macht. Charlize Theron spielt die Rolle der Mutter großartig. Eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Tully
USA 2017, Regie: Jason Reitman
DCM, 96 Minuten, ab 12
7/10


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