Morten Hübbe / Rochssare Neromand-Soma: Per Anhalter nach Indien – Auf dem Landweg durch die Türkei, den Iran und Pakistan

Sie lebten bereits zwei Jahre in Südamerika, waren dort per Anhalter unterwegs. Das hat gut funktioniert, und darüber haben Morten Hübbe und Rochssare Neromand-Soma ein Buch geschrieben. Sie kamen auf den Geschmack. Ihr Beruf ist nun das Unterwegssein.
Ihr neuestes Abenteuer ist nun ebenfalls als Buch erschienen – diesmal geht es per Anhalter nach Indien. Von Deutschland aus in die Türkei, durch den Iran und Pakistan. Die Passage zwischen Deutschland und die Türkei ist im Buch zwar auf einer Karte gekennzeichnet, im Buch selbst kommt sie aber nicht vor.

Nun ist es natürlich sehr schwierig, 234 Tage, 19207 Kilometer und 185 Mitfahrgelegenheiten auf 320 Seiten zu packen, und leider gelingt ihnen das auch nicht so ganz. Weniger in der Beschreibung dessen, was sie sehen, in welchen Orten sie sind. Mehr jedoch fehlt es diesem Buch an Persönlichkeit, an Nähe.
Die beiden Reisenden erleben in den Ländern ziemlich viel, sowohl Herzlichkeit als auch Skepsis. Sie bekommen es mit korrupten Beamten zu tun, erleben aber auch Partys und die Landschaften und Städte.
Dennoch wirkt das ganze Buch nur wie ein nüchterner Bericht. Punkt für Punkt werden die Erlebnisse abgearbeitet, Leute kommen und gehen im Eiltempo. Niemand kommt direkt zu Wort, so ziemlich das ganze Buch kommt ohne wörtliche Reden aus. Über die beiden Reisenden erfährt man praktisch nichts. Das ist extrem schade, denn davon leben solche Reiseerlebnisbücher eigentlich. Da nutzt es auch nichts, dass sie in spannenden Gegenden unterwegs sind.

Morten Hübbe / Rochssare Neromand-Soma: Per Anhalter nach Indien – Auf dem Landweg durch die Türkei, den Iran und Pakistan
Malik, 320 Seiten
5/10


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