Zapp: Ultras und die Medien

MI 11.10.2017 | 23.20 Uhr | NDR

Ein Stück Realsatire im NDR-Medienmagazin „Zapp“. Ein Fußballfan, ein Ultra, beschwert sich, dass Ultas so ein schlechtes Image haben, und dass daran die Medien schuld seien.
Am Mittwochabend sprach so ein Ultra im NDR über seine Probleme. Darüber, dass sich die Medien immer so auf die Pyrotechnik stürze, und dass man sich so darüber aufrege. Und dass das ja das Fanbild total verzerren würde.

Der Ultra darf sich nicht zeigen, er wird als Schattenbild gezeigt, weil man nicht wissen darf, dass er ein Ultra ist. Der Mann beschwert sich, dass Ultras so oft als Gewalttäter, Pyromanen oder Randalierer darstellt. Pyrotechnik ist im Stadion verboten, aber für Ultras unverzichtbar, heißt es. Der Ultra sagt, dass die Medien so tun, als wäre die Verletzungsgefahr groß, dabei würden ja seine Freunde um ihn herum stehen, und da würde er doch nicht fahrlässig handeln.

Der Typ meinte das ernst. Er umgeht also ein Verbot und findet es schlimm, wenn andere das schlimm finden. Er zündet also Pyros an, und nur Freunde stehen in seinem Block, sie sich einräuchern lassen. Gefahren? Natürlich null, sagt der Ultra. Gewalt? Nie, sieht man wirklich nie in den Stadien.

Klar findet ein Ultra, dass Ultras verkannt werden, und es ist auch gut, wenn er das so sagen darf. Dafür gibt es Meinungsfreiheit. Recht hat er damit aber trotzdem noch lange nicht. So lange Dortmunder Ultras pöbeln und Gewalt anwenden, wenn es gegen Leipzig-Fans geht – dann sind Ultras nicht lieben Fans. Und wenn Pyrotechnik im Stadion verboten ist, dann ist sie verboten. Und dass auch auf dem Rasen nur Freunde sind, darf auch bezweifelt werden, wenn mal wieder Pyros auf den Platz fliegen.

Aber es ist natürlich richtig, dass man nicht alle Ultras über einen Kamm scheren darf. Aber da können andere Gruppen, die gern mal diskriminiert werden, ein Lied von singen.


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