Michael Wildenhain: Das Lächeln der Alligatoren

Eigentlich hatte Matthias keine Lust auf Sylt. Er verbringt dort seine Sommerferien, und er besucht dort seinen kleinen Bruder, der dort in einem Heim lebt.
Doch der Besuch lohnt sich: Matthias verliebt sich in die Betreuerin seines Bruders. Auch wenn Marta ihn zunächst mal gar nicht beachtet. Matthias wird nicht zurückgeliebt.
Jahre später: Matthias nimmt sein Studium an der Freien Universität in Berlin auf, und hier trifft er sie wieder: Marta. Eine streitbare Frau ist aus ihr geworden, die sich auch mal mit dem Dozenten anlegt. Und sie beachtet ihn plötzlich und führt ihn in die Studentenkreise ein – sie gehört einer radikalen Gruppierung an.
Es beginnt so was wie eine Affäre, und Matthias scheint zu ignorieren, dass Marta Ansichten und Absichten hat, die alles andere als gesetzeskonform sind.

Besonders in der zweiten Hälfte des Romans von Michael Wildenhain kommt viel Spannung auf. Denn Matthias muss sich fragen lassen, auf was für eine Frau er sich da einlässt. Es geht um politische Überzeugungen, um Macht, Verrat und Moral. „Das Lächeln der Alligatoren“ ist eine Familiengeschichte, die scheinbar aber auch in deutsche Politgeschichte eingebettet ist. Welche Folgen hat es ganz im Kleinen, wenn Verbrechen verübt werden.
Es gibt Kapitel, die fesseln, die sind toll geschrieben, wenn Matthias und Marta aufeinanderstoßen und es knistert – in verschiedener Hinsicht. Leider knistert es nicht in allen Kapiteln, und das ist ein wenig schade.

Michael Wildenhain: Das Lächeln der Alligatoren
dtv, 242 Seiten
7/10


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