Wild

Ganz schön wild! Ania (Lilith Stangenberg) begegnet auf dem Weg zur Arbeit einem Wolf. Und das mitten in einem Park.
es ist ein Moment, der sie nicht mehr loslässt – und der sie dazu bewegt, ihr ganzes Leben zu ändern. Das heißt, eigentlich lässt sie nur ihr bisheriges Leben los. Sie fängt den Wolf und sperrt ihn bei sich in die Wohnung.
Wie gesagt: ganz schön wild! Auch weil plötzlich ihr Chef Boris (Georg Friedrich) total auf sie steht. Ist er etwa auch total wild?

Nicolette Krebitz schrieb sowohl das Drehbuch und führte auch Regie für ihren Film „Wild“. Der einen aber irgendwie ratlos hinterlässt. Die Story fesselt nicht. Die Szenen mit dem ach so bösen Wolf wirken albern, zudem ist es nicht gelungen, das böse Tier wirklich böse erscheinen zu lassen. In manchen Szenen und durch manche Schnitte wirkt die Boshaftigkeit des Wolfs schon sehr gekünstelt.
Es heißt, die Frau wolle unsere stillschweigenden Vereinbarungen mit der Zivilisation aufkündigen und sich unerschrocken für ein Leben ohne Netz und doppelten Boden entscheiden. Nun ja. Irgendwas muss man ja schreiben – letztlich handelt es sich aber dann doch nur um eine Frau, die seelisch total abdriftet.
Das ist gar nicht mal schlecht gespielt. Aber vielmehr als ein nicht funktionierendes Experiment ist „Wild“ nicht.

Wild
D 2015, Regie: Nicolette Krebitz
NFP, 93 Minuten, ab 16
3/10


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