Freundliche Übernahme

MO 10.10.2016 | 18.05 Uhr | radioeins

Als vor einiger Zeit bei radioeins alte Radiohasen noch mal ans Mikro durften, war das eine tolle „Freundliche Übernahme“. Radio lebt ja immerhin von Stimmen, und wenn es bekannte Stimmen sind, und wenn sie was Tolles zu erzählen haben, dann ist das ein großes Erlebnis.
Nun ist eine neue Staffel der Reihe gestartet, und ich muss gestehen: Ist nicht meins.

Ich schätze radioeins sehr für die tollen Ideen, die da noch umgesetzt werden können, für immer wieder überraschendes Radio abseits des Mainstreams. Gerade aber ist man selbst für mich dann doch ein wenig zu weit von Mainstream entfernt.
Diesmal sind es nämlich internationale Musikstars, die jeweils eine Stunde ans Mikro dürfen, was erzählen und ihre Lieblingssongs spielen. Charles Bradley, Peaches, Suzanne Vega, Moby und viele mehr.

Am Montag war Jean-Michel Jarre zu Gast. Dazu muss man wissen: Diesen Pionier der elektronischen Musik verehre ich, seit ich bewusst Musik höre. Ich habe sehr viele Alben, und bald bin ich endlich mal auf einem Konzert von ihm.
Bei radioeins hatte Jarre nun also seine Show.

Warum die aber ausgerechnet zur Nachmittagsprimetime laufen muss, erschließt sich mir nicht. Nach 18 Uhr bin ich oft mit dem Auto unterwegs, und da höre ich sehr gern das Feierabendmagazin auf radioeins. Musik, ein paar aktuelle Beiträge.
Nun aber Jarre, der irgendwas auf Englisch erzählte, zwischendurch gab’s Musik. Und, tut mir Leid, für den Feierabend-Nachhause-Weg ist mir das zu anstrengend. Ich muss auch gestehen, dass ich mir gern Jarres Musik anhöre, aber wenn ich nicht erfahren hätte, dass das Jean-Michel Jarre im Radio spricht, würde ich ihn auch nicht erkennen.
Es fehlt also der Wiedererkennungswert im Radio, das wirkliche Hörerlebnis. Und das einen Monat lang, fast jeden Abend.

Ein Nischenprogramm läuft bei radioeins zur besten Sendezeit. So was muss man sich erst mal leisten können. Finde ich mutig. Aber ich muss wegschalten.


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