Wahl 2016: Parteien, Politiker, Positionen

DI 06.09.2016 | 20.15 Uhr | rbb

Angeblich wissen 30 Prozent der Wahlberechtigten in Berlin noch nicht, ob sie am 18. September wählen gehen und wenn ja, wen sie wählen. Das klingt viel, aber eigentlich staune ich, dass es „nur“ 30 Prozent sind.
Am Dienstagabend wollte der rbb ein wenig Licht ins Dunkel bringen, und den Wählern nahebringen, was denn die Parteien und Politiker zu bieten haben – oder eben nicht.

Das ist misslungen, und zwar gründlich.
„Parteien, Politiker, Positionen“ hieß diese Gesprächsrunde, an der Vertreter von SPD, CDU, Linke, Grüne und AfD teilnehmen durften – weil diese Parteien allesamt derzeit mehr als 5 Prozent der Wählerstimmen haben.
Die Sendung hätte heißen können: „Alle reden durcheinander, und die Moderatoren gleich mit“.

Das Problem: Damit nachher niemand meckern kann, wurde mitgestoppt. Am Ende sollten alle ungefähr die gleichen Wortanteile innerhalb der 90 Minuten haben.
Das führt jedoch dazu, dass immer wieder Diskussionen unterdrückt worden sind. Weil blöderweise Vertreter x grad nicht dran ist, schon zu viel geredet hat und warum auch immer. Ständig sind die Wortduelle abgewürgt worden, ständig haben sie alle durcheinander geredet, und die Moderatoren gleich mit. Um gleich alles wieder abzuwürgen.

Wenn fünf Parteienvertreter an so einem Abend ihr ganzes Programm verkünden wollen, wenn die Programmmacher in so einer Sendung zig Themen unterbringen wollen – dann sind das allenfalls Mini-Schlaglichter.
Das ist anstrengend, ziemlich nervig, und ob das zur Wahlteilnahme motiviert, wage ich zu bezweifeln.


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