Tommy Jaud: Überman

Neues von Simon Peters. Nach dem auch verfilmten Roman „Vollidiot“ und „Millionär“ folgt nun der dritte Teil, geschrieben von Tommy Jaud.
Aber, um es vorweg zu nehmen: Simon Peters ist immer noch ein Vollidiot. Das Problem ist: Im ersten Buch war er damit immer noch ein Sympathieträger. Ein bisschen bekloppt und überdreht, aber immer noch nett. Jetzt, im dritten Roman „Überman“ ist Peters ein kotzbrockiger, strunzdämlicher Vollidiot. Das allerdings ist nicht wirklich lustig.

Simon Peters wollte die ganz große Kohle machen. Mit einem rumänischen Waldfonds und Zertifikate auf Magerschwein. Doch dann tauchte in seinem Portfolio die Zahl -211,2 Prozent auf, und Simon wusste: Das Geld ist futsch. Falsch angelegt. Auf Nimmerwiedersehen. Privatinsolvenz. Denn das Finanzamt wartet auch noch auf ordentlich Kohle, und spätestens dann ist alles aus.
Simon versucht sich aus dem Dreck zu ziehen – gerät aber immer tiefer rein.

Und das leider auf völlig überdrehte und absurde Art und Weise. Tommy Jaud gräbt wirklich ganz tief in der Kalauer-Schublade. Seine Story entwickelt sich immer mehr zur blöden Räuberpistole. Sein Simon Peters erweist sich als völlig Irrer, aber eben leider nicht als sympathischer Irrer. Jaud verrät seine Romanfigur, in dem er sie zu einem Hassobjekt macht. Denn als Leser fragt man sich schon, wie man eigentlich so bekloppt sein kann wie Peters. Das war in „Vollidiot“ noch nicht so. Auch dort glitt Jaud ins Absurde ab, aber immerhin noch relativ glaubhaft.
Das maue Ende macht „Überman“ dann endgültig zur Enttäuschung.

Tommy Jaud: Überman
Fischer-Taschenbuch, 368 Seiten
3/10


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