Joy – Alles außer gewöhnlich

Joy (Jennifer Lawrence) hatte es nie einfach in ihrem Leben. Die Eltern trennten sich früh, und sie erlebte den Beziehungskrieg mit. Als Jugendliche wurde es nicht besser. Als junge Frau heiratet sie, aber auch ihre Ehe geht in die Brüche. Und dann das Geld, das fehlende. Die ganze Familie wohnt unter ihrem Dach, und die Kohle reicht hinten und vorne nicht.
Aber sie hat eine Idee: Sie will ein Patent einreichen. Ein Wischmopp, der sich selbst auswringt und der in die Waschmaschine kann. Aber wie kann sie die an die Frau bringen? Als es ihr gelingt, damit beim neuen Shoppingsender QVC unterzukommen, droht ihr auch dort ein Desaster – und die völlige Pleite.

Eine Frau will nach oben. Das könnte der eigentlichen Untertitel von „Joy“ lauten. „Alles außer gewöhnlich“ stimmt zwar auch irgendwie, trifft es aber nicht im Kern. Wir sehen eine Frau, die ein Leben lang zurückstecken muss – und das irgendwann nicht mehr will. Sie kämpft. Sie will mehr. Sie will nicht mehr sparen müssen, Schulden haben.
David O. Russell erzählt die Geschichte aber leider auf eine sehr zähe Art und Weise. Nahezu höhepunktlos plätschert der Film vor sich hin. Wäre da nicht die Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence, die gut spielt, dann wäre der Film vollends verloren. Interessant wird es nur, als sich Joy bei QVC vorstellt und dort erste Schritte macht. Ansonsten aber fehlt es an Timing – und, nun ja, vielleicht auch an echter Substanz. Besonders in der ersten Hälfte. Dass 125 Minuten dafür viel zu lang sind, versteht sich von selbst.

Joy – Alles außer gewöhnlich
USA 2015, Regie: David O. Russell
Fox, 125 Minuten, ab 12
4/10


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