Steve Jobs

Steve Jobs ist Kult. Wenn der 2011 Verstorbene ein neues Apple-Produkt vorstellte, war die halbe welt total erregt, was denn da nun kommt.
Danny Boyle zeigt uns diesen Steve Jobs nun in einem Film. Eine Biografie ist es eigentlich nicht, denn wenn man es mal genaz genau nimmt, dann erfahren wir über ihn zwar ein paar Charakterzüge, aber sehr viel mehr auch nicht.

Drei Akte. 1984, 1988, 1998.
Drei Punkte im Leben von Steve Jobs (Michael Fassbender). Drei Tage, an denen er wieder mal Computer-Neuheiten vorstellt. Aber darum geht es im Film nicht. Jedenfalls nur am Rande.
1984 streit sich Jobs mit einem ehemaligen Kollegen (Seth Rogen), mit Apple-Chef Sculley (Jeff Daniels), seiner PR-Frau Joanna (Kate Winslet) sowie mit seiner Ex-Frau und Tochter.
1988 streitet er sich immer noch mit ihnen.
1998, als er dann seinen eigentlichen Erfolg erreicht, wandelt sich scheinbar auch sein Privatleben.

„Steve Jobs“ ist ein schwieger Film, denn irgendwie ist alles unklar. Was will er uns sagen? An wen richtet er sich?
Dass Steve Jobs ein Charakterschwein war, zeigt dieser Film durchaus. Aber wen interessiert’s? Das Problem: In dem Arschloch-sein ist Jobs weder interessant, noch sympathisch, sondern schrecklich egal. Insbesondere in den ersten beiden Akten wird über scheinbar komplett belanglose Themen diskutiert. Und wirklich nur gesprochen. Es wird mit Fachbegriffen um sich geschmissen. Gut gespielt, aber leider komplett uninteressant.
Erst im 1998er-Block kommt Bewegung in die Sache, da werden die Figuren interessanter.
Die Sache ist: Am Ende weiß man im Grunde nichts über Steve Jobs. Nun gut, wie gesagt, er war ein Idiot. Aber wollte ich das wissen? Über seine Arbeit erfahre ich wenig, über seine Arbeitsweise gar nichts, über seine Erfindungen im Grunde auch nichts. Was macht denn seinen Hype aus? Ich erfahre nur, dass da völlig idiotisch tausende Leute in einem Saal sitzen und schon vor der Präsentation ausrasten. Das wirkt albern – auch wenn es im wahren Leben ja auch so war. Was ja ebenso albern war (kommt, gebt es doch mal zu!).
So bleibt nach diesem Irgendwie-Porträt eine seltsame Leere zurück.

Steve Jobs
USA 2015, Regie: Danny Boyle
Universal, 123 Minuten, ab 6
3/10


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