Anne Will: Die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise – Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel?

MI 07.10.2015 | 21.45 Uhr | Das Erste

Neinnein, wir schaffen das nicht. Wir haben keinen Platz mehr. Es könnte ja zu Beeinträchtigungen im Leben der Deutschen kommen. Das können wir gar nicht schaffen. Niemals.

Ist es das, was die Leute von Bundeskanzlerin Angela Merkel hören wollen? Möchten Sie wirklich, dass sie die Arme verschränkt, bockig wird und alles hinschmeißt?
Und glaubt wirklich jemand, dass die Flüchtlingskrise beendet wäre, wenn Angela Merkel jetzt einfach mal die Grenzen schließt?
Sagen Eltern auch zu Kindern, die gerade eine wichtige, schwierige Hürde zu schaffen haben, dass sie das sowieso nciht schaffen werden? Die pure Demotivation?

Am Mittwochabend war Angela Merkel zu Gast bei Anne Will im Ersten – dafür ist die Sendung sogar um eine Stunde vorgezogen worden. Merkel sagte, dass Deutschland mit der Flüchtlingskrise umgehen wird. Es wird nicht einfach, es wird kein Spaziergang. Aber: Wir schaffen das.
Natürlich ist das ein Stückweit eine Parole, aber psychologisch eine wichtige. Für die, die nicht mit dem Arsch auf dem Sofa sitzen und die Nase über die Neuankömmlinge rümpfen, ohne je einen kennengelernt zu haben. Für alle, die aufstehen, die helfen, die viel Zeit opfern, um eben jene Krise zu meistern.
Angela Merkel macht es richtig, insofern war diese Talkshowstunde ein gutes Signal.


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Kommentare

13 Antworten zu „Anne Will: Die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise – Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel?“

  1. ThomasS

    Sämtliche Antworten der Kanzelerin waren erwartbar. Aber ich schätze, es bleibt ihr auch nix anderes übrig. Sie kriegt Druck von außen (wachsende Anzahl an Flüchtlingen, die nach Deutschland streben) und von innen … und zwar von irgendwelchen braunen Bauernfängern, die sich die Angst der Bevölkerung zunutze machen wollen, sondern sogar aus der eigenen Schwesterpartei. Da kann einem die arme Kanzerlin beinah Leid tun. Aber auch nur beinah.

    Hätte sich nicht ausgerechnet die Bundesregierung in der Griechenland-Krise so als „Primus“ Europas hervorgetan und sich damit quasi als Zuwanderungsland quasi angeboten … mal ganz abgesehen von der zentralen geografischen Lage in Europa.

    Jetzt haben wir den Salat. So wie wir uns da präsentiert haben, muss die Welt doch wirklich denken, der Deutsche kann alles wuppen … sogar ein paar Millionen Flüchtlinge aus Krisengebieten. Na denn mal los ..

    Ich kenne keine Flüchtlinge persönlich, somit ist mir auch keiner von denen ans Herz gewachsen. Ist aber vielleicht auch ganz gut so. Damit wieder halbwegs Normalität einkehrt, werden die meisten eh wieder gehen müssen.

    Rein journalistisch betrachtet, dürften Leute wie Holger Kreymeier aka „Der Fernsehkritiker“ an dem Interveiw eigentlich nix auszusetzen gehabt haben. Der Kanzlerin wurden durchaus kritische und z.T. sogar provokante Fragen vorgelegt, das war keine „Hofberihterstattung“. Natürlich konnte sie immer parieren, aber das gehört ja zu ihrem Job, auch auf kritische Fragen vorgereitet zu sein.

    Einziges Manko, was der Fernsehritiker ankreiden könnte:
    Dass es sich um ein Einzelinterview gehandelt hat und nicht um eine „Pendeldiskussion“, wie Heiner Bremer das bei FKTV kürzlich genannt hat. Gegenstimmen (z.B. von Herrn Seehofer) waren nur per Einspieler präsent und nicht physisch im Studio.

    Das halte ich aber für verzeihlich angesichts des Stress, unter dem die Regierungschefin derzeit steht. Ich kann mir nicht denken, dass die z.Zt. viel Schlaf bekommt. Wenn sie sich dann noch mit Seehofer & Co live vor der Kamera auseinander setzen müsste … ich denke, das hätte ganz anderen den Rest gegeben!

    Wie du schon sagst: Die meisten Bürger wollen nur eines hören, nämlich „Wir schaffen das“. Durchhalte-Parolen. Einfach deshalb, weil der jetzige Kurs nahezu alternativlos ist. Was denn auch sonst: Wollen wir vielleicht ausgerechnet jetzt einen Rücktritt riskieren und es auf Neuwahlen ankommen lassen …? Dann wissen wir doch erst recht nicht, was kommt. Einen Marshall-Plan zur Lösung aller Probleme dürfte kein Politiker in der Tasche haben … nicht mal Herr Seehofer!

  2. RT

    Letzterem stimme ich zu.

    Ich glaube auch, dass das ein Höllenjob ist, den sie da macht. Die reißt sich da grad – und seit Jahren – mächtig den Arsch auf. Keine Ahnung, wann sie schläft.

    Aber wieso du ständig den „Fernsehkritiker“ ins Spiel bringt, erschließt sich mir nicht.

  3. ThomasS

    Kreymeier zählt meiner Meinung nach zu den klügsten Deutschen, die sich jenseits von Pulitik, Witschaft und etabliertem Journalismus derzeit zu Wort melden. Warum soll es ein Fehler sein, sich auf ihn zu berufen.

  4. RT

    Mag sein, aber es wirkt immer so völlig aus der Luft gegriffen und als sei er ein Meinungsführer.

  5. ThomasS

    In diesem Fall musste ich an ihn denken, weil das Interview bestimmt spätestens in der übernächsten Sendung Thema sein wird

  6. RT

    Wüsste nicht, warum.

  7. ThomasS

    Na, da hoffe ich doch mal sehr darauf!
    Das ist doch DAS Medien-Ereignis!
    Wann setzt sich die Bundeskanzlerin schon mal in eine Talk-Show!

    Eher wäre es seltsam, würde der Kritiker diese Show unerwähnt lassen! Oder?

  8. RT

    Na ja, ab und zu kommt das schon mal vor, jeden Sommer zB in 2-3 Sommerinterviews. Und über die Sendung an sich lässt sich, finde ich, nichts sagen. Insofern: Nein, das fände ich nicht seltsam.

  9. ThomasS

    Habe mir grad mal Folge 165 vom 21.09. angeschaut.
    Da streut er schon immer Anspielungen zum Thema Flüchtlinge ein.

    Folge 166 vom 03.10. und Folge 167 vom 08.10. sind bereits abgedreht und online, jedoch für mich als Nicht-Abonnenten noch nicht verfügbar. Zum Release-Datum 167 hatte das Interview bereits stattgefunden. Aber da geht es ja eher um Hugo Egon Balder.

    Spätestens in Folge 168 wird er aber auf das Thema eingehen.
    Jede Wette!

  10. RT

    Keine Ahnung, sehe es fast nie mehr. Irgendwie ist der Reiz weg, seit das im großen Studio ist.
    Und mir geht das ständige „GEZ“-Bashing auf den Sack.

  11. ThomasS

    Vor allen Dingen frage ich mich, wieso profiliert sich der Seehofer jetzt so gegen den Kurs der Bundesregierung. Hofft er auf Wählerstimmen?!? Ist doch eh dieselbe Partei! Wenn das mal kein „abgekartetes Spiel“ zwischen den beiden „Schwestern“ ist …

    Aber gut … wenn unsre politische Oberliga noch Muße hat, neben der Rettung der Welt noch ihre Machtspielchen zu inszenieren, kann die Situation ja wohl so ernst und dramatisch nicht sein! Umso besser!

    Werde mir dazu ein paar Gedanken machen.
    Ergebnis ist dann aber in meinem Blog zu lesen.
    Nicht dass ich wieder nen Anschiss riskiere, weil ich zu häufig kommentiere. 😉

  12. RT

    Natürlich hofft er auf Wählerstimmen, die CSU steckt im Minus. Funktioniert allerdings nicht, weil stattdessen die AfD einen Höhenflug hat.

    Ich glaube, es ging weniger um die Kommentar-Häufigkeit, sondern um die ausschweifenden langen Kommentare. 😉

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