Musikantenstadl

SA 28.03.2015 | 20.15 Uhr | Das Erste

Och, schade! Die Stimmung war doch gerade sooo gut! Aber irgendjemand muss beim BR in München plötzlich den Stecker gezogen haben. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der zuständige Mitarbeiter auf dem Mischpult eingeschlafen ist und seine Nase auf dem Aus-Knopf landete.
Man weiß es nicht.

Es war genau 22.45 Uhr, als am Sonnabend im Ersten während des „Musikantenstadls“ der Hinweis „Tagesthemen im Anschluss“ eingeblendet worden ist. Genau da fror das Bild ein. Und taute auch nicht mehr auf. Testbild. Grünbild. Und auf Wiedersehen. Nach Programmhinweisen begannen – dann doch noch einigermaßen pünktlich – die „Tagesthemen“.

Ob die deutschen Zuschauer – beim hauptübertragenden ORF2 in Österreich lief die Show wohl weiter – noch etwas verpasst haben, wissen wir momentan nicht.
Zum Zeitpunkt des Ausfalls ist jedenfalls erschreckend wenig in der Show passiert. Zu einem Playback-Mix aus diversen Musiken liefen im gesamten Saal irgendwelche Kapellen herum, tanzten Leute, unterhielten sich Leute, und irgendwie schien die Regie oft selbst nicht genau zu wissen, was sie jetzt zeigen soll. Es wirkte, als ob die Show schon zehn Minuten zu Ende sei und noch viel, viel Zeit mit Nichts gefüllt werden müsse.

Es ist nicht das erste Mal, dass die ARD den „Musikantenstadl“ vorzeitig beendet. Wegen eines Boxkampfes blendete man sich absichtlich schon mal früher aus.

Ansonsten stand die Show gleich aus drei Gründen unter genauerer Beobachtung. Erstens: Karl Moik ist vor wenigen Tagen gestorben, der Stadl-Gründer. Zweitens: Die Show lief wenige Tage nach dem Flugzeugabsturz. Drittens: Es ist der vorletzte „Stadl“ mit Andy Borg.
Andy Borg muss die Show verlassen, weil der ORF den „Musikantenstadl“ verjüngen will. Und es ist ein Dilemma: Einerseits ist es nicht schlimm, dass es Shows gibt, die fast ausschließlich von älteren Leuten gemocht wird. Andererseits: Die Show ist wirklich extrem trutschig, die Art wie Borg moderiert, ist lahm und anstrengend.
Nur: Egal, wer nach Andy Borg kommt – der „Musikantenstadl“ hat genau das Image, was ihn momentan ausmacht. Ob sich das rumreißen lässt, ist mehr als fraglich. Vielleicht ist es sinnvoller, die Show zu beenden und sich etwas Neues auszudenken.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert