Im August in Osage County

Wenn sich die Familie versammelt, dann gibt es immer einen besonderen Anlass. In diesem Fall keinen erfreulichen. Das Familienoberhaupt Beverly Weston (Sam Shepard) ist tot. Nach der Beerdigung kommen alle zum Essen im Elternhaus zusammen.
Jeder von ihnen trauert auf andere Weise: Mutter Violet (Meryl Streep) bedröhnt sich mit Tabletten und beschimpft ihre drei Töchter (u.a. Julia Roberts und Juliette Lewis). Die haben aber auch ihre eigenen Probleme.

Meryl Streep und Julia Roberts dabei zuzusehen, wie sie sich wie die Furien anschreien, das ist ein echtes Vergnügen – obwohl andererseits die Szene nicht wirklich lustig ist. „Im August in Osage County“ tut sich nämlich einiges in der Familie Weston. Jeder trägt seine Probleme aus, bringt sie ans Tageslicht oder tratscht sie aus. Familiengeheimnisse kommen auf den Tisch.
Das Schauspielensemble ist fantastisch, die Dialoge großartig.
Allerdings – erst in der zweiten Hälfte. Würde sich der Film von John Wells ausschließlich auf die Zeit nach der Beerdigung beschränken, wäre es ein tolles Werk geworden. Doch leider ist der Anfang seltsam lahm und sehr zäh. Erst wenn der Zoff am Essenstisch beginnt, nimmt auch der Film eine Wendung. Aber eigentlich leider viel zu spät.

Im August in Osage County
USA 2013, Regie: John Wells
Tobis, 121 Minuten, ab 12
6/10


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