Quellen des Lebens

Die Geschichte einer Familie in der Bundesrepublik. Oskar Roehler hat für „Quellen des Lebens“ ein sehr sehenswertes Familienepos geschaffen.

Alles beginnt 1949, der Zweite Weltkrieg ist gerade mal vier Jahre zu Ende, die Folgen sind aber immer noch spürbar. Erich (Jürgen Vogel) kehrt aus der Gefangenschaft zurück, doch in seiner Familie fühlt er sich fremd. Nur mühsam gelingt es ihm, sich wieder zurechtzufinden. Sein Sohn Klaus (Kostja Ullmann, später Moritz Bleibtreu) ist es, der ihm dabei hilft. Klaus lernt bald eine Frau kennen und lieben, sie bekommen einen Sohn, doch Klaus‘ Frau stößt das Kind ab. Er muss sich allein um ihn kümmern, und damit kommt er nicht klar. Lars (Yann Grouhel) möchte am liebsten bei seinen Großeltern bleiben, darf aber nicht. So führt der Junge in Berlin ein zunächst tristes Leben, bevor er in eine Jugendgang gerät…

Der fast drei Stunden lange Film wäre sicherlich auch eine interessante Serie geworden, aber Oskar Roehler hat sich für einen mehr als abendfüllenden Stoff entschieden. Wir tauchen in die Geschichte der Freytags – in die verschiedenen Generationen. Ein Leben, das auch von der Geschichte beeinflusst ist. Die Nachkriegszeit, der Mauerbau, der erste Italien-Urlaub, das Wirtschaftswunder. Die Familie hat’s alles erlebt. Aber natürlich stehen die internen Probleme im Vordergrund. Der Opa, der geschuftet hat. Seine Frau, die ihren Mann eigentlich nicht liebte, die sich aber dafür entschied, sich mit ihm zusammenzuraufen. Die Liebe kam erst später. Der Sohn, der unglücklich ist, seine Karriere und seine Ehe funktionieren nicht, dessen Sohn kommt zunächst unter die Räder. Es ist schwierig mit der Liebe bei den Freytags.
Die „Quellen des Lebens“ sind ein spannendes Stück Familiengeschichte, fast völlig ohne Längen.

Quellen des Lebens
D 2012, Regie: Oskar Roehler
X-Verleih, 166 Minuten, ab 12
8/10


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