Alles eine Frage der Zeit

Was für ein Luxus. Wenn es im Leben mal nicht so läuft, wie geplant, dann dreht man die Zeit einfach zurück und handelt so, dass alles ins Lot kommt.
Tim (Domhnall Gleeson) und sein Vater (Bill Nighy) haben diese Zeitmaschinengabe. Es ist das große Familiengeheimnis, und als er 21 ist, bekommt Tim reinen Wein eingeschenkt. Das probiert er dann gleich mal aus, und switcht sich auf die gestrige Party zurück. Vielleicht klappt es ja nun auch mit den Mädchen. Allerdings muss er schnell feststellen, dass auch Zeitreisen nicht beeinflussen können, ob Frauen auf ihn stehen oder nicht.
Aber bald lernt er Mary (Rachel McAdams) kennen – seine große Liebe. Allerdings ist das auch bei ihr nicht einfach. Das Interesse ihrerseits ist da, also muss er den ganz perfekten Moment abwarten. Bei ihm heißt das: erfahren, wann und wo genau eine ganz bestimmte Party stattfand. Er muss also in die Vergangenheit, um das Ganze zu seinen Gunsten entscheiden zu können…

Bei Tim ist „Alles eine Frage der Zeit“. Er muss sie sich nehmen, aber ganz anders als andere Menschen. Er schafft sich sein Ideal, in dem er sich sein Leben zurechtbiegt. Aber der Film wäre langweilig, wenn das schon alles wäre. Alles kann sich Tim nämlich nicht zurechtbiegen. Zum Beispiel das Leben seiner Schwester. Zwar kann er mit ihr gemeinsam zurückreisen, aber sein eigenes Leben geriete dadurch völlig durcheinander. Das muss also anders gehen.
So erzählt Richard Curtis („Tatsächlich… Liebe“) nicht nur von einer phantastischen Gabe, sondern auch, wie man sie sinnvoll einsetzen kann. Aber vor allem: Es geht um die Liebe, und das ist ja Curtis‘ Spezialität. In diesem Fall geht es um den Zusammenhalt der Familie. Ums Kümmern, darum, sich Sorgen zu machen, aber auch, zu handeln.
Das Interessante ist: Obwohl Tim so anders ist, will er nur eines: Normalität, die heile Welt. Ein Nest, das er sich bauen kann. Hinter allem Schlechtem auch das Gute sehen.
Diesem Treiben schaut man unheimlich gern zu, es ist rührend, oft lustig und irgendwie gar nicht kitschig. Im Grunde ist es eine unperfekt-perfekte Welt, die wir sehen bekommen. Einfach nur schön!

Alles eine Frage der Zeit
GB 2013, Regie: Richard Curtis
Universal, 123 Minuten, ab 0
9/10


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