DI 02.07.2013 | 22.45 Uhr | rbb
Dafür zahle ich gern Rundfunkgebühren: Der rbb zeigte am Dienstagabend ein hochspannendes Stück Heimatkunde. „Berlin mit der S-Bahn erfahren“ hieß die Doku über die Ringbahn in Berlin, ihre Bahnhöfe, die Viertel drumherum, ihre Geschichte und Bewohner. Ganze 185 Minuten (!) dauerte der Film, der allerdings leider viel zu spät im Programm lief, nämlich von 22.45 bis 1.50 Uhr in der Nacht.
Vermutlich ist die Doku ursprünglich eine vierteilige Reihe, die der rbb aber am Stück zeigte. Wir reisten vom Westend aus einmal um den Ring, über das Südkreuz, den Treptower Park, das Ostkreuz, die Landsberger Allee, den Gesundbrunnen und Westend zurück an den Anfang – obwohl es ja am Ring keinen wirklichen Anfang gibt.
In den mehr als drei Stunden konnte man extrem viel erfahren. Zum Beispiel dass das Westkreuz ursprünglich „Ausstellung“ hieß. Dass an der Sonnenallee von der Westseite aus lange Zeit kein Durchkommen war. Dass nahe der Storkower Straße mal ein riesiger Gasspeicher stand. Dass in der Naugarder Straße eine bekannte Fleischerei und der gegenüber liegende Ernst-Thälmann-Park in den späten 80ern in der DDR das ganz große Ding war. Dass sich nahe der Schönhauser Allee ein Künstlerstammtisch trifft. Dass die Badstraße am Gesundbrunnen in den 50ern DIE Flaniermeile war. Und so weiter.
Schade, dass eine dermaßen interessante regionale Doku selbst im rbb zu so später Stunde auf Sendung geht. Nur die wenigsten werden so lange durchgehalten haben.
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