Thommie Bayer: Vier Arten, die Liebe zu vergessen

Der Tod ihrer einstigen Lehrerin Emmi bringt vier Schulfreunde wieder zusammen. Damals haben Michael, Thomas, Bernd und Wagner gemeinsam gesungen. Lang’ ist’s her! Thomas lebt nun in Venedig und schreibt Melodien. Er lädt die drei Männer zu sich ein. Schnell löst sich die verkrampfte Stimmung, sie legen ihre Masken ab. Zum Vorschein kommen Erfolge, Misserfolge und Enttäuschungen.

Thommie Bayer erzählt von „Vier Arten, die Liebe zu vergessen“. Dabei hat er einen sehr schönen, ruhigen, fast schon gelassenen Erzählstil.
Allerdings wird der Klappentext-Leser ein wenig in die Irre geführt. Nur in gewisser Hinsicht beziehen sich die vier Liebesarten auf die vier Männer. Vielmehr ist in diesem Roman Michael die Hauptfigur. Michael ist es, der zur Beerdigung der Lehrerin reist. Dort die anderen trifft. Es ist Michaels Geschichte um den Komponisten, der seiner Angebeten heimlich die Melodien zukommen lässt. Der zu seinem besten Freund nach Dublin reisen muss, weil er in eine Notlage geraten ist. Er ist es, der vier Arten der Liebe lebt.
Als Leser ist man manchmal ein bisschen irritiert. Man fragt sich: Um wen geht es eigentlich, gerade angesichts des Klappentextes des Piper-Verlags. Dass es einzig um Michael geht, wissen wir, als die Venedig-Episode mit der Dublin-Reise abrupt endet.
Nichtsdestotrotz liest sich der Roman wunderbar leicht, die Venedig-Erzählungen sind geradezu plastisch, es gibt rührende, traurige und tragische Momente.

Thommie Bayer: Vier Arten, die Liebe zu vergessen
Piper, 281 Seiten
7/10


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