Musikantenstadl: Kastelruther Spatzen

SA 10.11.2012 | 20.15 Uhr | ORF2

Die bösen Medien! Alle ganz widerlich! Da regen sich doch tatsächlich ein paar Leute darüber auf, dass die Kastelruther Spatzen auf ihrer CD gar nicht selbst gespielt haben. Unerhört, sich darüber aufzuregen und mal kritisch nachzufragen!

Am Sonnabend waren die Kastelruther Spatzen bei Andy Borg zu Gast im „Musikantenstadl“, live übertragen im ORF2 und im Ersten. Sie hatten zu beweisen, dass sie tatsächlich live spielen können und nicht nur zum Playback den Schlagzeugstock bewegen.
Und, oh Wunder, sie konnten live spielen.
Anschließend hat der Andy mal ganz kritisch nachgefragt. Also, so richtig kritisch! Oder verwechsele ich das jetzt mit: schleimig? Borg schmiss sich an die Musiker ran, sie seien ja schon so lange im Geschäft und so erfolgreich.
Sänger Norbert Rier – der immerhin auf den CDs tatsächlich sang – zeigte sich tief betroffen. Nicht darüber, dass sie jahrelang ihre Fans dreist beschissen haben. Nein, tief betroffen hat sie, dass das jetzt raus kam und ein neidischer, böser Mann das alles verraten hat. Und dass die Fans ja trotzdem hinter der Band stünden, und ganz herzlichen Dank dafür, und unterkriegen lassen sie sich dadurch nicht.

Kein Wort der Entschuldigung, kein Wort der Erklärung, was da wirklich los war. Stattdessen möchte man doch in Ruhe gelassen werden, man habe doch nichts Schlechtes getan.
Ähm, doch?
Doch, die Kastelruther Spatzen haben etwas Schlechtes getan. Und da geht es nicht nur um die Musik an sich. Wer eine CD rausgibt, hat die gefälligst auch selbst einzuspielen. Schließlich handelt es sich um ein Produkt der Kastelruther Spatzen und nicht um ein Soloprojekt von Herrn Ries. Da wär’s wurscht, wer im Hintergrund mitspielt.
Wenn die Spatzen nicht in der Lage sind, das Ding einzuspielen, dann müssen sie sich auch Kritik gefallen lassen. Angeblich sei es kostengünstiger gewesen, die Studiomusiker stattdessen ranzulassen. Ganz schön armselig. Genau wie der Auftritt im Stadl.
Aber die Fans können den Spatzen offenbar verzeihen. Seltsam, dass sie mit diesem Beschiss so durchkommen.


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