Starbuck

Als was möchte man später mal in Erinnerung bleiben? Bei David (Patrick Huard) scheint das erst mal nicht einfach zu sein. Er fährt Fleisch aus. Das ist nicht besonders anspruchsvoll, und er ist auch noch nicht besonders gut darin. Nun aber gibt es doch noch etwas in seinem Leben: David ist der Masturbator. Vor 20 Jahren hat er unter dem anonymen namen Starbuck in einer Samenbank fast 600 Spermaspenden hinterlassen. Nun hat er weit mehr als 500 Kinder, und 142 davon wollen wissen, wer denn ihr leiblicher Vater, wer denn der Samenspender ist.
Nun ist guter Rat teuer. Nach und nach schleicht sich David in das Leben seiner Kinder, deren Leben gewissermaßen beim Wichsen in einen Plastikbecher begann.

Die Geschichte in „Starbuck“ ist – abgesehen von der Übertreibung – gar nicht so weit hergeholt. In Deutschland gab es tatsächlich die Klage einer Frau, die ihren Samenspender kennenlernen wollte. Das Gericht wies das ab, der Spender muss anonym bleiben.
In dem kanadischen Film „Starbuck“ erzählt Ken Scott eine solche Story. David, der arme Schlucker, hat nicht nur hohe Schulden, sondern nun auch noch den Prozess der vielen Nachkommen am Hals. Andererseits ist er ein herzensguter Mensch. Das zeigt sich schnell daran, wie er ins Leben der „Kläger“ drängt.
Es ist eine schöne Mischung aus leiser Komödie und einer durchaus ernsten Geschichte. So kommt „Starbuck“ auch nahezu ohne Kitsch aus, auch das Ende erscheint erfreulich realistisch.
Ach ja, und wer Lust bekommen hat, auch Samen zu spenden – nebenbei erfahren wir, dass man dafür ganz schön Asche bekommt…

7/10


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