Iron Sky

Die Nazis aus dem Dritten Reich sind Geschichte? Nein. In Wirklichkeit leben sie nur hinterm Mond. Oder besser gesagt: auf der dunklen Seite des Mondes. 1945, nach ihrer Niederlage, sind sie einst geflüchtet, und nun planen sie die Wiederübernahme der Erde.
Inzwischen ist das Jahr 2018, und die Mondnazis (u.a. Udo Kier und Julia Dietze) fühlen sich stark genug, zurück zur Erde zu fliegen. Stutzig werden sie nur, als ein schwarzer Ami auf dem Mond landet und er ein Handy dabei hat, das mehr kann, als ihr riesiger Computer. Es ist klar: Diese neue technik müssen sie haben. Nazi-Offizier Klaus Adler (Götz Otto) entschließt sich zur Reise auf die Erde.

Joa. An sich ist die Idee ja großartig: Das Dritte Reich hat überlebt und wird auf dem Mond fortgesetzt. Hakenkreuze, Hitlergruß und das ganze Gedöns. dann kommen sie zur Erde und wollen den Amis zeigen, was ein richtiger Nazi ist. Die Amis selbst werden inzwischen von einer Frau regiert („Yes, she can!“), die lügt, dass sich die Balken biegen und hetzt die anderen Länder aufeinander.
Alles an sich erst mal lustig.
Dennoch wirkt „Iron Sky“ von Timo Vuorensola seltsam steril und zäh. Aus der Grundidee ist leider nur ein Film voller flacher Witzchen geworden. Slapstick, der recht unmodern wirkt, jedenfalls nur selten wirklich lustig. Das Ganze erscheint seltsam betulich, mit jeder Minute mehr langweilig – selbst wirklich komische Ideen wie die Gesangsstunde, die die Nazis zum spontanen Hitlergruß animinieren – sorgen nur für kurze Lacher, und das war’s dann auch schon. der Funke springt nur sehr selten über.
Ohne zu verraten, worums es geht – die Schlussszene, der letzten Moment vor dem Abspann – das ist ein toller Aha-und-Wow-Augenblick mit Gänsehaut. Dennoch ist die Enttäschung am Ende groß. Keine Ahnung, wieso die Euphorie zur Berlinale so riesig war.

4/10


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