Schweigeminute für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt

DO 23.02.2012 | 12.00 Uhr | rbb

Gerade wehte der „Sturm der Liebe“ durch das rbb-Programm, als es plötzlich windstill wurde. Der rbb unterbrach am Donnerstagmittag für genau eine Minute das laufende Programm für die Schweigeminute für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt.

In Berlin gedachte man in einer großen Veranstaltung jener Opfer der Zwickauer Terrorzelle. Im Anschluss daran, um 12 Uhr herrschte für eine Minute das große Schweigen. Ob es die richtige Art ist, so an die Opfer zu denken, sei dahingestellt. Bei Twitter schrieb jemand, dass es anstatt zu schweigen doch viel angebrachter sei, eine Schreiminute einzulegen.

Unterdessen beteiligten sich die wenigsten Fernsehsender an dieser Schweigeminute. Wenn man es genau nimmt, herrschte nur beim rbb Stille. Das ZDF zeigte Live-Bilder des Schweigens, ebenso phoenix, N24 und n-tv. Bei RTL lief die wahrscheinlich seltsamste Schweigeminute. Die Kamera zeigte u.a. ein Autowerk, in dem sich gerade zwei Männer angeregt unterhielten. Gut, dass man gerade das Werk für die Live-Übertragung ausgesucht hat.

Neben dem rbb schwieg kein einziger andere Sender. Nicht mal Das Erste, wo ja immerhin die Trauerfeier übertragen wurde. Dort lief die „Tagesschau“ unbeeindruckt weiter. Bei Sat.1, ProSieben und Co. finden die Politik sowieso nicht mehr statt, also schon gar keine Schweigeminute. Aber vielleicht hätten die ja bei einer Schreiminute mitgemacht. Sie hätten dann ja nur eine Best-of-Schleife ihrer Krawalltalkshows senden müssen.
Na ja, nächstes Mal.


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