SA 05.06.2010 | 20.15 Uhr | ProSieben
Friedrich (17) ist ein Boxtalent und wird deshalb in eine Napola geholt, die Kaderschmiede der Nazis.
„Napola – Elite für den Führer“ bietet eine weitere Variation von Geschichten rund um den Nationalsozialismus.
Dabei hat Friedrich wahrscheinlich mit dem Dritten Reich an sich gar nicht so viel am Hut. Versteht jedenfalls nicht wirklich, was dahintersteckt Er möchte einfach nur nach oben kommen – etwas Besseres werden als sein Vater.
Anfangs geht „Napola“ durchaus als Internatsfilm durch. Wir beobachten, wie Friedrich sich in die Masse integriert. Wie überall gibt es Außenseiter. Mit ihnen wird hart umgesprungen.
Doch als Albrecht, der Sohn eines Gauleiters, dazustößt, ändert sich die Lage. Er möchte widerrum ganz anders als sein Vater sein. Soll heißen, er verurteilt das, was sein Vater tut. Kann sich damit nicht identifizieren. sehr schön zu beobachten, wie die beiden sich anfreunden. Und was es in Friedrich auslöst – nämlich, sich über die Geschehnisse ein paar mehr Gedanken zu machen.
Max Riemelt (Friedrich) und Albrecht (Tom Schilling) zeigen dabei eine tolle schauspielerische Leistung. Allein wegen ihnen lohnt sich das Sehen dieses Films auf jeden Fall.
Die angespannte Atmosphäre überträgt sich auf den Zuschauer, die Spannung wächst zum Ende hin. Nur eine Szene, die ganz furchtbar kitschig und als solche nahezu unerträglich ist, kann ganz und gar nicht überzeugen. Ansonsten kann „Napola“ aber als gelungen bezeichnet werden.
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