Horst Schlämmer – Isch kandidiere!

Nachdem seit Wochen die Werbemaschinerie für den Horst-Schlämmer-Film auf Hochtouren läuft, ist er nun endlich im Kino zu sehen: „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“. Zu sehen ist der Komiker Hape Kerkeling in seiner aktuellen Paraderolle: als schleimiger Journalist Horst Schlämmer. Nebenbei noch als Schlagersängerin Uschi Blum. Und als diverse Politiker.

Ach ja, die Politik. Die ist es, die den stellvertretenden Chefredakteur des Grevenbroicher Tagblattes antreibt. Er hat einfach keine Lust mehr, über Kaninchenzüchter zu berichten. Oder sich vom Chef trietzen zu lassen. Stattdessen will er Bundeskanzler werden und gründet dafür seine eigene Partei: die Horst-Schlämmer-Partei (HSP).
So besucht er Grevenbroicher Lokalpolitiker, um zu fragen, wie das alles funktioniert, den NRW-Ministerpräsident Rüttgers, wie man überhaupt eine Partei gründet. Mit seinem Praktikaten Ulle (Simon Gosejohann) reist er nach Berlin – um Wahlkampf zu betreiben.
Eine Muse hat er auch schon: die Schauspielerin Alexandra Kamp. Die spielt sich übrigens selbst. Wie auch die meisten Stars.
So gibt einige durchaus denkwürdige Auftritte: Ganz gruselig ist die Runde von, hüstel, Stars wie Kader Loth, Martina Effenberg, Bernhard Brink und Co, die über Politik diskutieren. Und (der in dieser Runde am sympathischste) Jürgen Drews, der die Welt nicht versteht. Witzig ist auch das Zusammentreffen von Bushido und Schlämmer, die auch gleich einen Song gemeinsam produzieren.

Überhaupt: Kerkelings Beitrag zur anstehenden Wahl ist überraschend lustig – und das über die volle Zeit. Wie er immer wieder Leute anquatscht, um Wahlwerbung zu machen, ist witzig. Seine Fernsehauftritte in diversen Sendungen zeigen den Medienwahnsinn, seine Politiker- und Promiinterviews sind meistens auch herrlich abgedreht.
Man darf zwar keine Hochkultur und keinen ernsthaften Wahlbeitrag von Kerkeling und Regisseur Angelo Colagrossi erwarten, wird aber mit kurzweiliger Unterhaltung und vielen Lachern belohnt.
Trotzdem sollten wir einen Kanzler Schlämmer nicht unbedingt erstreben…

8/10


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Kommentare

16 Antworten zu „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“

  1. RT

    Du hast so recht.

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