Alkohol war im Spiel. Drogen auch. Irgendeine Droge, die das Gehirn ausschaltet, die jede Erinnerung löscht. Der totale Blackout. Völlige Düsternis.
Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs. Und die alles entscheidende Frage: Wie war das noch mal? Vage Bilder: Der Tag nahm kein Ende, die Nacht fiel aus. Noch das eine oder andere Bier getrunken. Spaß gehabt. Verdammt viel Spaß. Und heute? Heute ist alles anders. Ganz anders. Chaos im Hotelzimmer, der Körper voller Flecken, ein Zahn fehlt.
War was?
Und ob was war. In „The Hangover“ weiß allerdings niemand so genau, was eigentlich. Spät am Abend muss das Hirn ausgesetzt sein. So viel aber ist klar: Doug (Justin Bartha) schnappte sich zu seinem Junggesellenabschied seine drei Freunde und fuhr mit ihnen nach Las Vegas. Als Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Alan (Zach Galifianakis) am nächsten Tag erwachen, ist ihre Welt vollkommen aus den Fugen geraten. Und nicht nur, weil plötzlich ein Tiger im Bad lauert und ein Baby in der Kammer weint. Auch, weil Doug spurlos verschwunden ist.
„The Hangover“ erzählt von einem Puzzlespiel. Die Freude versuchen sich zu erinnern, wie sie in ihre verzwickte Situation geraten sind. Für die Männer ein nervenraubendes, oft peinliches Rätselraten. Für die Zuschauer ein über weite Strecken höchst Vergnügliches. Nur selten schrammt die Geschichte knapp an der Peinlichkeit vorbei, wenige Kalauer erreichen fast die humoristische Schmerzgrenze.
Auch ohne die großen Stars wurde „The Hangover“ in den USA der große Überraschungshit in den Kinos, überflügelte sogar den neuen Animationsfilm aus den Pixar-Studios. Die Idee, die Geschichte nicht von vorn nach hinten zu erzählen, geht voll auf. Stattdessen werden alle Beteiligten vor vollendete Tatsachen gestellt. Viele Pointen und auch die Spannung dieser Komödie ergeben sich aus der Frage, wie es so weit kommen konnte.
Regisseur Todd Philips führt die Männer in seinem sehr speziellen Roadtrip auf der Suche nach Antworten in die absurdesten Situationen. Da tauchen plötzlich ganz neue Ehepartner auf, fremde Leute fordern Geld und die Polizei hat auch noch ein paar Fragen.
War was?
Ja, und ob! Situationskomik mit treffsicheren Pointen sorgt für ein 100-minütiges unterhaltsames Popcornkino. Ein Blackout wie bei den Jungs ist jedenfalls nicht zu erwarten.
7/10
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