Dorfpunks

Eine Punkband! Das ist die Idee! Das wird der Renner in Schmalenstedt. Davon sind Malte (Cecil von Renner) und seine Kumpels überzeugt.
Wir schreiben das Jahr 1984. Irgendwo in der norddeutschen Provinz an der Ostseeküste. Es ist nicht viel los. Die Jugendlichen treffen sich regelmäßig auf einer Wiese, um zu quatschen, zu rauchen, zu trinken. Lauter Schabernack. Und jetzt eben die Band.
Malte nennt sich nun Roddy Dangerblood. Mit Fliegevogel (Ole Fischer), Flo (Daniel Michel), Sid (Pit Bukowski), Piekmeier (Laszlo Horwitz) und Günni (Samuel Auer) steht auch schon der erste Auftritt an – ein Talentwettbewerb. Allerdings – ihnen fehlt noch ein passender Name für die Gruppe. Aber das wird schon…
Genau das könnte auch das Motto von „Dorfpunks“ sein. Regisseur Lars Jessen („Am Tag als Bobby Ewing starb“) verfilmte den gleichnamigen Roman von Rocko Schamoni. „Dorfpunks“ beginnt etwas holprig, schauspielerisch und filmtechnisch, entfaltet aber im Laufe der Minuten sehr viel Charme, Witz und Tragik.
Ja, denn bei allem Humor: Die in diesem Film gezeigte Jugend in den 80er-Jahren auf dem Lande erscheint ziemlich traurig. Punks, die sich prügeln, und Roddys Band, die irgendwie, nun ja, besser sein könnte. Und dann die Ödnis. Und die Ostsee, die in diesem Streifen irgendwie so gar nicht wie die Ostsee aussieht…
Trotz der Ruppigkeit haben Jessens „Dorfpunks“ viel Charme und einiges an Herzenswärme und treffen eine gute Mischung aus subversivem Jugendzeitgeist und Nostalgie.

7/10


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