Feuerherz – Die Reise der jungen Awet

„Feuerherz“ sorgte schon im Vorfeld, auf der Berlinale 2008, für großen Wirbel. U.a. das NDR-Medienmagazin „Zapp“ warf anhand von Zeugenaussagen Senait Mehari, der Autorin der Romanvorlage, vor, dass ihre Darstellung der Kindersoldaten in Eritrea so nicht richtig sei.
Tatsächlich scheint sich Luigi Falorni nun davon ein wenig zu distanzieren – im Vorspann wird explizit darauf hingewiesen, dass die Hauptfugur in „Feuerherz“ nichts mit der in der Romanvorlage zu tun habe.
Wie auch immer: Der Film erzählt eine Geschichte, die vielen deutschen Kinozuschauern höchstwahrscheinlich völlig fremd ist: von einer scheinbar aussichtslosen Kindheit in Arfika, in Eritrea. Kinder, die schon Dienst an der Waffe schieben müssen.
Die 10-jährige Awet (Letekdan Micael) wurde als Baby in einem Kloster ausgesetzt. Als sie in die Familie zurückkehrt, gibt ihr Vater sie und ihre Schwester zu einer militärischen Kampfeinheit als „Töchter Eritreas“. Dort erlebt Awet sowohl die Ideale der Freiheit, Freundschaft und Begeisterung, aber auch den Wahhnsinn des Krieges, Blut und Tote. Doch sie kämpft und versucht, ihre Ideale durchzusetzen.
„Feuerherz“ wirkt mehr wie eine Dokumentation, dabei handelt sich dabei um einen fiktionalen Stoff. Das nützt es auch wenig, dass er hier und da ein wenig mit zu theatralischer Musik überladen ist.
Das alles hat vor allem zur Folge, dass der Film emotional eher weniger packend ist. Die Inszenierung ist für unsere Verhätnisse mitunter ein wenig behäbig. Andererseits setzt die junge Hauptdarstellerin Letekdan Micael ein echtes Achtungssignal. Von ihr könnte man noch hören.
Vielleicht lässt sich „Feuerherz“ im Schulunterricht einsetzen – falls dort Afrika und das Leben der Kinder dort überhaupt noch ein Thema sein sollte.

5/10


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