Ein Mann sieht rosa

MO 29.12.2008 | 1.10 Uhr (Di.) | Das Erste

Francois Pignon (Daniel Auteuil) arbeitet als Buchhalter in einer Kondomfabrik. Eines Tages erfährt der schüchterne Kerl, dass seine Tage in dem Betrieb gezählt sind. Er soll entlassen werden. Das wäre ein großer Schlag, das Ende!
Doch sein Nachbar Belone (Michel Aumont) gibt ihm einen Rat. Francois solle sich einfach als schwul outen. So wird er nicht gefeuert, denn warum sollte eine Kondomfabrik ausgerechnet einen Homosexuellen rausschmeißen? Und so geschieht es, Pignon steht im Mittelpunkt des Betriebsklatsches.
Aber das Merkwürdigste: Sein Kollege Félix Santini (Gérard Depardieu), eigentlich ein gestandenes Mannsbild und Schwulenhasser, zeigt deutliches Interesse an Francois. Fortan wird er von ihm immer wieder aufs Neue umgarnt.
Unterdessen wird aus Francois Pignon, der eigentlich vollkommen „hetero“ ist, der Vorreiter für die französische Schwulenbewegung. Auf diesem Wege erfahren auch sein Sohn und seine Ex-Frau Christine (Michèle Laroque) von dieser Neuigkeit. Auch sie ist verwirrt und verlangt eine Erklärung…
Eines steht fest: So hat man Gérard Depardieu noch nie gesehen. Ein Polterjochen, der sich plötzlich hoffnungslos in einen anderen Kerl verknallt. Er ist die wohl größte Überraschung in dem Film. Einfach köstlich!
„Ein Mann sieht rosa“ vom Regisseur Francis Veber ist sowieso unerwartet lustig, denn er spielt gekonnt mit Klischees und bietet Situationskomik vom Feinsten.
Schön mitansehen, wie aus dem schüchternen Buchhalter, für den sich niemand interessiert, sozusagen vollkommen ungewollt eine heterosexuelle Schwulenikone wird. So eine erfrischende Komödie bekommt man selten zu sehen. Ganz nebenbei wird hier aber auch für Toleranz geworben.


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