Der Siegeszug von Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ begann 1903. Den Nobelpreis für Literatur erhielt Mann 1929 – vor allem für diesen Erstlingsroman. Noch heute wird er an vielen Theaterhäusern gespielt, mehrere Verfilmungen wurden ebenfalls schon gedreht.
2008 kommt nun die nächste Verfilmung ins Kino. Heinrich Breloer, der als Mann-Kenner gilt und mit „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ bereits einen Mehrteiler ablieferte, hat sich an das Epos herangewagt und dafür ein großes Schauspielerensemble zusammentrommeln können.
Heraus kam eine zweieinhalbstündige Familiengeschichte, die sich über rund 40 Jahre erstreckt und weitgehend spannend und faszinierend ist.
Lübeck, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Familie Buddenbrook hat im Getreidehandel jahrelang gutes Geld verdient und ist gesellschaftlich anerkannt. Konsul Jean (Armin Mueller-Stahl) ist der Firmenchef, seine Frau, Konsulin Bethsy (Iris Berben) ist immer an seiner Seite, ebenso die schon erwachsenen Kinder Thomas (Mark Waschke), Christian (August Diehl) und Antonia (Jessica Schwarz).
Familie und Firma sind untrennbar miteinander verbunden. So sind auch die Lebenswege der Buddenbrook-Erben vorbestimmt. Dennoch kommt es anders. Als Jean stirbt, beginnt der Stern der Familie langsam zu sinken.
Mal abgesehen von einem etwas zu ausgewalzten Ende ist das Epos nie langweilig. Der an vielen Stellen bildgewaltige Film kann einige wirklich beeindruckende Momente aufweisen.
Schade ist jedoch, dass einige Figuren stark überzeichnet sind. Dass die Gestik und Mimik bei einigen Schauspielern völlig verunglückt sind. Wobei nicht klar ist, ob es schauspielerisches Unvermögen oder ein Regiefehler ist.
Aber alles in allem ist die Neuverfilmung der „Buddenbrooks“ eine gelungene Sache, die einen Spagat schafft zwischen dem Altertümlichen, Historischen und der modernen heutigen Filmkunst.
8/10
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