Der Krieg des Charlie Wilson

Und wieder ein Stück Geschichtsstunde für unsere US-amerikanischen Kinogänger.
Die USA in den 80ern: Charlie Wilson (Tom Hanks) sitzt im Kongress in Washington. Er entschließt sich zu einem sogenannten Geheimkrieg. Er setzt sich für den Widerstand gegen die Sowjets in Afghanistan ein. Immer der Unterstützung seiner Geliebten Joanne Herring (Julia Roberts) sicher. Zu dritt, mit dem ehemaligen CIA-Agenten Gust (Philip Seymour Hoffman), reisen sie ins Krisengebiet.
Tja, wieder etwas Neues erfahren. Die Amis bliesen eine runde Milliarde Dollar nach Afghanistan, um Waffen dorthin zu liefern, die gegen die Sowjets eingesetzt wurden. Um dann aber für den Wideraufbau nicht aufzukommen. Von den heutigen Folgen ganz zu schweigen. Allerdings – nein, neu ist das dann doch nicht.
Mike Nichols, der bisher u.a. mit „Hautnah“ begeisterte, bietet mit seinem Werk „Der Krieg des Charlie Wilson“ eher ätzendes Material. Mal davon abgesehen, dass sein Film einfach mal überhaupt nicht spannend ist, keine Neuigkeiten, keine echten (neuen) Aufreger bietet, wird hier einfach extrem viel gelabert.
Von Bissigkeit ist nur bedingt etwas zu spüren. Von Ironie ist in Nichols‘ Film rein gar nichts zu merken.
Herausgekommen ist leider nur eine vollkommen verschnarchte Schwarte. Glücklicherweise sind 97 Minuten ja nicht allzu lang.

4/10


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Kommentare

3 Antworten zu „Der Krieg des Charlie Wilson“

  1. Heiko

    Ich kann deine Kritik voll und ganz nachvollziehen – auch wenn ich den Film gut fand. Mich wundert auch nicht, dass du keine Ironie gefunden hast. Es war nämlich Zynismus… 😀
    Spaß beiseite, ich fühlte mich gut unterhalten. Und zwar gerade wegen der Dialoge, die meiner Meinung nach durchaus Witz hatten. Aber ursprünglich hatte ich eigentlich auch etwas anderes von diesem Film erwartet. Etwas mutiger, etwas mehr in Richtung „Wag the Dog“. Etwas actionreicher. Nun, wenigstens war ich nicht enttäuscht, dass es nicht so war.

  2. RT

    Richtig, Zynismus. Aber mit der Ironie wird der Film überall angepriesen.

  3. Gayger

    Was erwartest du den neues bei einem Film mit einem geschichtlichen Hintergrund?

    Klar wird viel gelabbert, immerhin geht es um Politik. Aber das Gelabber war so voll mit Zynismus, das es schon wieder witzig war. Schade das du diesen wohl nicht erkannt hast.
    Auch Ironie ist vorhanden, selbtironsich geht Nichols mit den Politikern ins Gericht wenn gezeigt wie sie den Ruhm für die Befreiung Afghnistans einheimsen, aber das Land dann ihrem Schicksal überlassen. Die Afghanen waren den Amis (ausßer Charlie Wilson) egal, hauptsache das Feindbild Sowjetunion/Russland war besiegt!

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