Der Fuchs und das Mädchen

Aufheulen, Gestöhne und „Ohhh!“-Rufe im Kinopublikum im Minutentakt. Wie süüüß! Wie nieeedlich! Zuckersüß!
Oder auch: triiief!
Ein kleines Mädchen (Bertille Noël-Bruneau), das offenbar im Nirgendwo wohnt und keine Freunde hat, stromert jeden Tag durch Wald und Flur. Eines Tages begegnet sie einem jungen Fuchs und beginnt, ihn zu verfolgen. Und tatsächlich: Tier und Mädchen freunden sich an. Doch sie will mehr: das Tier lieb haben. Es mit nach Hause nehmen.
„Der Fuchs und das Mädchen“ ist keine Dokumentation. Dafür ist die Geschichte rund um das Mädchen zu aberwitzig, wirken einige Szenen schon sehr arg konstruiert und entsprechend geschnitten, so dass es passt.
Regisseur Lic Jaquet („Die Reise der Pinguine“) präsentiert diesmal einen hoffnungslos überzuckerten Streifen. Stimmungen und Musik triefen dermaßen vor Schleim, dass es vor der Kinoleinwand eigentlich kleben müsste. Noch dazu ist die Hauptfigur des Films, das kleine Mädchen, kein wirklicher Sympathieträger. Ihre Naivität ist nur schwer erträglich, ebenso wie der dazugestellte Kommentar – eine Frau (Stimme: Esther Schweins), die sich an die damalige Zeit erinnert. Erst ganz am Schluss kommt noch die Botschaft, die uns der Film mitgeben will. Die ist eigentlich sogar ziemlich wichtig, liegt aber leider unter einem riesigen Berg Zucker verbuddelt.
Als TV-Special (bitte nicht länger als 45 Minuten!) im Kinderprogramm wäre der Film annehmbar. Alles andere ist Verschwendung. Und das trotz der zugegebermaßen tollen Bilder über die Füchsin und ihren Nachwuchs. Aber das kann man sich ja auch in einem richtigen Tierfilm ansehen.

3/10


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Kommentare

Eine Antwort zu „Der Fuchs und das Mädchen“

  1. sunflower81

    Danke für deine sehr objektive und sachliche Kritik. Lass doch den anderen Zuschauern die Freude an dem Film. Das Mädchen wohnt übrigens in einer Gebirgsregion und eine gewisse Naivität gegenüber Tieren ist für sein Alter vollkommen normal. Ich freu mich schon auf den Film.

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