Saint Jacques … Pilgern auf Französisch

Man könnte auf die Idee kommen, dass windige Filmemacher jetzt auf einen Zug aufspringen wollen, den im vergangenen Jahr Hape Kerkeling hat losfahren lassen. Dabei kam Coline Serreaus Film über den Jakobsweg in Frankreich schon 2005 in die Kinos, da war „Ich bin dann mal Weg“ noch nicht in den Buchläden zu haben. Dennoch haben wir es sicherlich Kerkelings Buch und dessen Erfolg zu verdanken, dass der Film nach zwei Jahren endlich auch zu uns ins Kino gelangt.
Denn zumindest in Ansätzen bringt „Saint Jacques … Pilgern auf Französisch“ das auf die große Leinwand, wovon Hape so eindrucksvoll im Buch berichtete.
Clara (Muriel Robin), Claude (Jean-Pierre Darroussin) und Pierre (Artus De Penguern) können es kaum glauben: Das Erbe ihrer Mutter wird ihnen nur ausgezahlt, wenn sie den französischen Teil des Jakobsweges laufen.
Das wird, sagen wir mal: problematisch. Denn die drei Geschwister können sich auf den Tod nicht leiden. Dennoch: Sie ziehen das Unternehmen durch und schließen sich der Reisegruppe um Guy (Pascal Légitimus) an. Die will bis nach Santiago de Compsotela laufen. Es beginnt eine Reise voller Strapazen, aber eine des Nachdenkens und zu sich kommens, voller menschlicher Begegnungen und Annäherungen.
Millionen Menschen laufen jedes Jahr den Jakobsweg. Dieser Film macht das Vorhaben zumindest ein wenig greifbarer. Er zeigt, wie man sich so etwas eigentlich vorstellen kann – auch wenn beispielsweise nur die besseren Herbergen im Film vorkommen. Da kennt man von Hape ganz andere Geschichten.
Gedreht wurde natürlich an Originalschausplätzen, was für die Crew nicht immer einfach war. Aber es hat sich gelohnt: Eine sehr warmherzige Geschichte über menschliche Angründe, über das Wandern und das Über-sich-hinauswachsen.

9/10


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