Liebte der Osten anders?

MO 27.11.2006, 21.00 Uhr, Das Erste

Was die Politik in der DDR angeht, wird ja heutzutage gern der Mantel des Schweigens ausgebreitet.
Beim Thema Sex – da hatte die DDR aber echt was drauf. Heute zu sehen in einer ARD-Reportage.
Zwar gab es im sozialistischen Staat keine Pornoheftchen und Sexkinos. In den Betten ging trotzdem voll die Post ab. Und die Frau hatte beim Sex das Sagen. Nicht so im Westen: Da durften die Frauen höchstens ihren Kerlen was Leckeres kochen, weil sie sonst schlechte Laune bekommen.
Im Osten gab’s die Pille kostenlos und hieß „Wunschkind-Pille“. Im Westen gab es lange Diskussionen darüber.
Die jungen Pioniere mussten zwar nicht viel über den „anderen Teil der Welt“, darüber, wie das mit Mann und Frau so funktioniert, wurden sie von Vater Staat aber durchaus in Kenntnis gesetzt.
Im Westen war dafür Oswald Kolle zuständig.
Die Ossi-Eltern bekamen erzählt, dass das Onanieren der pubertierenden Jungs nicht schädlich sei – außer, sie machen es sich gegenseitig. Und eine eventuelle Homosexualität war in der DDR nicht so gern gesehen.
Tja, was also den Sex angeht, war die DDR sehr viel mehr fortschrittlich als der Westen Deutschlands. Weniger in der medialen Verbreitung von Sex und Erotik, mehr was das Wissen und den Umgang damit anging. Erstaunlich eigentlich.
Und nun? Alles vorbei. Jetzt haben wir Pornos, Titten und Ärsche überall, wo wir hinsehen.
Und ist das jetzt besser?


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