Die große Finanzkrise scheint überwunden zu sein. Wer sich den zweiten Teil von „Wall Street“ ansieht, wird aber zu dem Schluss kommen, dass die nächste Finanzblase ganz sicher irgendwann platzen wird.
Der junge Banker Jake Moore (Shia LaBeouf) will in seinem Job hoch hinaus. Bei jeglichen Finanzgeschäften ist er skeptisch, bleibt vorsichtig. Als dann seine Bank tatsächlich durch ein Investmentgeschäft am Boden liegt, sein Chef aus schierer Verzweiflung Selbstmord begeht und er selbst ohne Job dasteht, beschließt er, zu handeln. Und sucht nach Hilfe. Die bekommt er – ausgerechnet von Gordon Gekko (Michael Douglas), seinem zukünftigen Schwiegervater, der lange Jahre wegen Geldwäsche im Knast saß.
Mehr als 20 Jahre nach dem ersten Teil von „Wall Street“ wagt sich Oliver Stone an die Fortsetzung. Mit seinem Film erklärt er zwar nicht die kompletten Hintergründe der Finanzkrise, aber der Zuschauer bekommt so einiges mit. Stone zeigt gierige Banker, die mit Geldbträgen spekulieren, das sie real nicht haben. Ein Land, das auf Pump lebt.
„Wall Street – Geld schläft nicht“ ist kein einfacher Film. Man versteht als Nicht-Experte nicht alles in jedem Umfang, es wird viel erzählt, es gibt so gut wie keine Actionszenen. Das sitzt man nicht auf einer Backe, ganz nebenbei ab.
Die beiden Hauptdarsteller LaBeouf und Douglas machen einen sehr guten Witz, ihr Zusammenspiel – oder manchmal auch Gegenspiel – funktioniert hervorragend. Sie machen das Drama sehenswert. Ohne sie hätte das Ganze wahrscheinlich ganz anders, öder, ausgesehen.
Und Teil 3 wird dann zur nächsten Krise gedreht. Die kommt ganz bestimmt.
7/10
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