Einerseits, andererseits.
Einerseits hat es Edward (James McArdle) mit lauter Menschen zu tn, die ihn ausnutzen. Seine Mutter Alma (Fionnula Flanagan) ist ein Pflegefall, und da nutzt sie auch aus, Edward kommt neben der Pflege seiner Mutter kaum zu anderen Dingen.
Edward ist Autor, und gerade hat er einen Roman geschrieben, der bei den Leuten gut ankommt. Sein Verlag will es in den USA veröffentlichen, doch für eine Lesereise hat er gar keine Zeit.
Edwards Freunde leiden dagegen an schlimmer Bocklosigkeit, wollen lieber bei der Maspalomas Pride feiern – sie lassen einfach ihre ebenfalls pflegebedürftigen Mütter bei Edward.
Andererseits kann Edward einfach keine Entscheidungen treffen. Mit Raf (Gaëtan Garcia) hätte er eine Beziehung haben können, und was seine Lesereise in den USA angeht – auch da scheut er sich, eine Entscheidung zu treffen und sie auch umzusetzen.

Der irische Film „Vier Mütter für Edward“ lebt davon, dass er viele Emotionen vereint. Er ist wirklich witzige Augenblicke, ist aber stellenweise auch sehr traurig, und gerade Edwards Freunde mit ihren „schlimmen Problemen“ mit sich selbst, machen einfach ziemlich wütend.
Vor allem aber hat der Film von Darren Thornton (auch Drehbruch) sehr viel Herz. Denn so verzweifelt Edward auch ist, er bemüht sich, steckt viel Liebe in die Dinge, die er tut, auch wenn er sie notgedrungen tut. Denn sind seine Zweifel groß, und er braucht einfach einen passenden Schubs, um die richtigen Schritte zu gehen.
Nebenbei erzählt der Film vom Umgang mit alten Menschen und wie sich diese eigentlich dabei fühlen. Von der Verzweiflung des schwulen Mannes in den Dreißigern, der irgendwie auf der Stelle steht, sich aber auch nicht ausdrücken kann, wenn es darum geht, sein Buch zu promoten.
Eine schöne Geschichte, mit einfachen Mitteln erzählt.

-> Trailer auf Youtube

Vier Mütter für Edward
Irland 2024, Regie: Darren Thornton
Pandora, 89 Minuten, ab 6
8/10