Jennifer Wolf: Stürmerherz

Yago Peréz ist das neueste Stürmertalent bei den Fußballern von Borussia Neustadt. Er ist 18, und schon jetzt gilt er als bester Stürmer der Bundesliga. Vielleicht schafft er es sogar in die Nationalmannschaft.
Erst vor einem Jahr war er mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen – weil da Angebot in Neustadt einfach zu gut. An seinem Deutsch arbeitet er noch.
Sein Kumpel Zachary aus der Mannschaft will ihn mit der Schwester eines Kumpels verkuppeln, denn bislang hatte Yago noch keine Freundin. Aber Yago hat kein Interesse an Annouk. Dafür aber an Leevi, der ebenfalls auf der Party ist. Leevi hat es ihn angetan.
Was keiner weiß: Yago steht auf Jungs. Und es fällt ihm immer schwerer, es für sich zu behalten. Als klar ist, dass Leevi schwul ist, wendet er sich ratsuchend an ihn. Dabei stellt sich heraus, dass das Interesse gegenseitig ist.
Aber als bekannter Fußballer in der deutschen Bundesliga schwul sein? Nein, da geht doch nicht…

Jennifer Wolf ist nicht die erste, die sich in einem Roman damit befasst, was eiegntlich passieren würde, wenn es im Profifußball zu einem Outing kommen würde. „Stürmerherz“ heißt ihr Roman, in dem sie diese Geschichte anhand von Yago erzählt. Denn nicht nur der Fußball ist sein Problem, sondern auch seine Familie, die nicht anerkennen will, dass Yago keine Freundin haben wird.
Man müsste schon sehr viel falsch machen, wenn so eine Geschichte nicht spannend und interessant wäre. Und dennoch ist Jennifer Wolfs Story-Komposition nicht so ausgefeilt wie in anderen, ähnlichen Romanen.
Hinzu kommen stellenweise sprachliche Schludereien – und eine fehlende Idee für einen wirklichen Schlusspunkt im Roman. Die ganz große emotionale Spannung kommt im Roman nicht auf.
Und die eigentlich spannende Frage ist ja sowieso: Wann wird diese Geschichte wirklich mal real?

Jennifer Wolf: Stürmerherz
Amazon, 443 Seiten
6/10


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