Die (angeblich) Coolen und die (angeblichen) Loser. Die oben und die unten. Auch auf dem Sankt-Korbinian-Gymnasium in Bayern gibt es diese Aufteilung unter den Jugendlichen.
Lorenz, Justus und ihre Freunde scheinen aus der Sicht der Coolen zu den Losern zu gehören. Dannik und seine Freunde sorgen dafür, dass bei ihnen Angst und Schrecken herrscht. Justus wird immer wieder geschubst und getreten, einer der Jungs nutzt Justus‘ Rucksack als Klo. Und auch Lorenz bekommt regelmäßig sein Fett weg.
Dannik und seine Jungs nennen sich die „Prinzen“ und sind erfolgreiche Eishockeyspieler – als solche, und als Söhne reicher Eltern, scheinen sie nicht belangt zu werden.
Eines Tages sieht Lorenz, wie Dannik droht, von einem Auto überfahren zu werden. Lorenz wird zum Lebensretter. Danniks Vater will ihn auszeichnen – und Dannik will, dass Lorenz zu einem der Prinzen wird. Klar, dass Lorenz da keinen Bock drauf hat. Und überhaupt: Warum will Dannik das? Und warum denkt Lorenz so sehr darüber nach?
Hinter dem Pseudonym Ashan Delon eine Augsburger Autorin Ende fünfzig, die sich in den vergangenen Jahren auf das Schreiben von Coming-of-Age-Geschichten rund um die Liebe zwischen Jungs spezialisiert hat.
Der Titel „Prinzen und andere Probleme“ ist zwar ein bisschen lapidar-langweilig, aber die Geschichte liest sich durchaus spannend, wenn sie manchmal auch etwas drüber und klischeebeladen sind.
Zu lesen, wie Dannik und Lorenz versuchen rauszufinden, was sie am anderen haben, ist kurzweilig, zumal es auch immer wieder Wendungen und Zweifel gibt. Ein wenig anstrengend ist die Figur von Lorenz‘ bestem Freund, der auf seltsame Weise anhänglich wirkt und bei dem eigentlich auch immer noch Fragen offen bleiben. Schade ist, dass Danniks wichtigster Moment in diesem Buch nur im Nachhinein aus dem „Off“ erzählt wird.
Gut gegen Böse. Intrigen gegen die Guten. Das liest sich gut weg, auch wenn es wenig Neues zu bieten hat.
Ashan Delon: Prinzen und andere Probleme
Main Verlag, 481 Seiten
7/10
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