Das Glücksprinzip

Die Welt ist voll von Schlechtigkeiten. Aber wenn jeder von uns versuchen würde, im Kleinen etwas dafür zu tun, dass alles ein wenig besser wird, wäre es ein wichtiger Fortschritt.

Das Auto des Journalisten Chris Chandler (Jay Mohr) ist schrottreif. Da geht nichts mehr. Plötzlich kommt ein völlig Fremder auf ihn zu, drückt ihm einen Schlüssel in die Hand und schon ist Chris Besitzer eines nagelneuen Jaguars. Einfach so. Ohne Gegenleistung. Gibt es das? Der Journalist kann es nicht fassen, verfolgt seinen Gönner, um den Grund für diese außergewöhnliche Tat herauszufinden.
Schuljahresbeginn. Eugene Simonet (Kevin Spacey) steht erstmals als Sozialkundelehrer vor seiner siebten Klasse. Und hat gleich eine Hausaufgabe parat: Überlegt euch, wie ihr unsere Umwelt verändern könnt – und setzt es in die Tat um.
Trevor McKinney (Haley Joel Osment) ist fasziniert davon, denn es gibt durchaus einiges zu tun. Seine Mutter Arlene (Helen Hunt) ist, nachdem sein Vater Ricky (Jon Bon Jovi) die beiden verlassen hat, mit Trevor ganz allein. Sie kämpft mit zwei Jobs und hat ein Alkoholproblem. Sein Freund Adam wird ständig von Älteren belästigt, seine Oma lebt bei Obdachlosen.
Er hat eine Idee: Wenn es ihm gelingt, drei Menschen aus einer Notlage zu helfen und diese dann als Dank wiederum drei Menschen helfen, wären es schon neun, danach 27 und so weiter und so weiter. Niemand dürfte seinen Gefallen nicht einfach zu erwidern, sondern müsste ihn an drei andere Menschen weitergeben – „Das Glücksprinzip”. Trevor macht sich ans Werk. Aber das alles ist gar nicht so einfach.

„Das Glücksprinzip” ist, unabhängig von der wirklich tollen Idee, die dahinter steckt, ein grandioser Film. Dafür sorgt einmal mehr der 13-jährige Haley Joel Osment, der hier nach „The Sixth Sense” wieder eine tolle Leistung abliefert. Kevin Spacey, für „American Beauty” mit dem Oscar belohnt, beweist als Lehrer Eugene Simonet seinen Mut zur Hässlichkeit. Einfühlsam zeigt Regisseurin Mimi Leder, wie Eugene mit Trevors Hilfe lernt, damit umzugehen.
Auch damit, dass „Das Glücksprinzip” gegen Ende ein wenig ins Schmalzige abgleitet, kann man leben. Und vielleicht verlässt ja der ein oder andere das Kino mit dem Gefühl, dass dieses Prinzip der guten Taten auch im wahren Leben durchaus realisierbar wäre. Vielleicht gäbe es auf der Welt ein paar weniger Schlechtigkeiten.


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