MI 26.11.2025 | 20.15 Uhr | Das Erste
Plötzlich hat er diesen Brief bekommen. Von Gericht – eine Anklageschrift. es geht um „schweren Landfriedensbruch“ und um „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“.
Anton (Levy Rico Arcos) ist entsetzt. Denn er weiß nicht, worum es da genau geht. Erst mit Blick in die Prozessakten erfährt er: Es geht um den 1. Mai vor zwei Jahren. Er soll am Rand einer der Maidemos gewalttätig geworden sein.
Er streitet das ab. Gewalt? Kann er sich nicht vorstellen. Er weiß, dass er dort war, aber nicht dass er einen Polizisten angegriffen haben soll.
Dabei läuft sein Leben gerade recht gut. Er macht eine Ausbildung zum Koch, lebt in einer Gartensiedlung und hat eine Freundin.
Seine Anwältin Sabine Langweg (Luise Helm) ermuntert ihn, Zeigen zu suchen – und an die Orte zu gehen, wo es passiert sein soll. Vielleicht erinnert er sich?
Die Polizei hat immer recht, und die sind auch immer die Guten. Für viele ist das ein unumstößliches Gesetz. Es ist aber auch so, dass, wenn es zu unrechtmäßigen Taten durch Polizisten kommt, dies gern mal vertuscht wird, dass dann zig Zeugenaussagen auftauchen, die die Tat abstreiten oder decken sollen.
Buket Alakus erzählt in seinem Film „Polizei“ – er lief am Mittwochabend im Ersten – von einem Jugendlichen, der sicherlich nicht alles richtig gemacht hat. Der aber scheinbar in eine Falle getappt ist. Und er steht dem ganzen Vorgang scheinbar machtlos gegenüber. Denn handeln kann nur er. Nur er kann versuchen, zu beweisen, dass die polizeilichen Vorwürfe gegen ihn so nicht stimmen.
So zeigt dieser Film die Ohnmacht eines Jugendlichen gegenüber der Staatsmacht – aber eben auch einen Jungen, der die Ohnmacht überwindet und das Geschehen in die Hand nimmt.
„Polizei“ macht nachdenklich, aber zeigt auch, dass man nicht allein dasteht.
-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 26. November 2026)
Schreibe einen Kommentar