After the Hunt

Sie steht ganz kurz davor, eine Professur auf Lebenszeit zu bekommen. Alma Olsson (Julia Roberts) arbeitet als Philosophieprofessorin an der Eliteuniversität Yale. Sie hat einen guten Stand bei ihren Studenten und Kollegen.
Aber dann erzählt ihr ihre Doktorandin Maggie (Ayo Edebiri), dass ihr Kollege Hank Gibson (Andrew Garfield) ihr gegenüber sexuell übergriffig geworden ist. Für Alma ist das eine schwierige Lage: Sie ist mit Hank befreundet, zeitweise war es offenbar eine Art Freundschaft plus. Hinzu kommt, dass Alma ihrer Doktorandin nicht so richtig glaubt. Denn sie erkennt vielmehr ein Muster bei der Studentin, mit dem auch sie selbst einst ihre Karriere begann. Die ganze Lage scheint außer Kontrolle zu geraten, und auch ihre Professur steht auf dem Spiel.

Das muss man gleich zu Beginn gleich mal festhalten: Julia Roberts ist in „After the Hunt“ einfach nur wahnsinnig gut. Man hängt ihr quasi an den Lippen, mehr als zwei Stunden lang. Sie spielt Alma, eine Frau, die durchaus von sich eingenommen ist, die Stellung bezieht, ihr Ding durchzieht und einen Groll gegenüber der verweichlichten Gesellschaft hegt.
Denn auch davon handelt dieser Film: Er wirft ein Schlaglicht auf die junge Gesellschaft, die alles besser machen möchte, die Zumutungen nicht mehr ertragen kann, die Debatten nicht mehr so richtig führen will und Probleme mit Zurückweisung hat. Alma stellt das in Frage, manchmal auch auf arrogante Weise. Längst nicht alle Zuschauer werden Alma sympathisch finden – aber so oder so zieht Julia Roberts sie in ihren Bann.
Challengers“-Regisseur Luca Guadagnino will die Zuschauer durchaus fordern, denn sein Film stellt eigentlich mehr Fragen, als dass er Antworten liefert. Er lädt dazu ein, nach dem film gesellschaftliche Zustände zu diskutieren.

-> Trailer auf Youtube

After the Hunt
USA 2025, Regie: Luca Guadagnino
Sony, 139 Minuten, ab 12
9/10


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