So ist der Stand der Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Kremmen und Neuruppin – Sperrung wird in den Herbstferien bis Velten ausgeweitet – weniger Lärm als befürchtet
MAZ Oberhavel, 16.10.2025
Wall.
Ist das zu schaffen? Die Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Kremmen und Neuruppin sollen am 9. Februar 2026 abgeschlossen sein. Angesichts der vielen Nachrichten über die Verlängerung der Baustellenfristen herrscht Skepsis.
Wer über den Bahnübergang im Fehrbelliner Ortsteil Wall fährt, dem wird die provisorische Baustraße entlang des Gleises auffallen. Die Straße führt zum aktuellen Bauabschnitt.
Dort endet das Gleis des RE6, der dort eigentlich unterwegs ist. Dahinter sind sowohl der Schotter als auch der Bahndamm abgetragen worden. Bagger sind bei der Arbeit.
Wie der Stand der Dinge ist, erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage der MAZ. „Die DB InfraGO AG erneuert das Gleis zwischen Kremmen und Neuruppin von Kilometer 2,0 bis Kilometer 14,3.“ Also in den Bereichen Kremmen, Sommerfeld, Beetz, Wall bis kurz vor Wustrau-Radensleben. Nach seinen Angaben werden in diesem Abschnitt gleichzeitig vier Durchlässe erneuert. Außerdem werde ein Durchlass am Kilometer 19,1 bei Karwe neu errichtet. Derzeit werde im Abschnitt der Dammsanierung von Kilometer 11,9 bis 14,2 zwischen Wall und Wustrau-Radensleben der Bahndamm mittels Rüttelstopfsäulen verdichtet.
Diese Arbeiten seien bis Anfang November vorgesehen. „Die Arbeiten laufen planmäßig“, erklärte der Sprecher der Deutschen Bahn.
Momentan sind die Menschen in Wall besonders von den Baumaßnahmen betroffen – wobei sich die Auswirkungen in diesen Wochen in Grenzen halten.
Auf die Frage, ob in Wall etwas von den Bauarbeiten zu spüren ist, sagte Petra Uckel am Dienstag: „Nein, eigentlich nicht.“ Nur den Lkw-Verkehr durch den Ort habe man mitbekommen, aber momentan sei es eher ruhig.
Ähnlich sieht das auch Mario Blümchen, der Ortsvorsteher in Wall. „Es läuft besser als ursprünglich mal angenommen“, sagte er im Gespräch mit der MAZ. Im ersten Monat der Bauarbeiten habe es ein erhöhtes Lkw-Aufkommen gegeben.
Wie aber geht es weiter? Dazu sagte der Bahnsprecher: „In den Monaten November, Dezember und Januar werden wir im Bereich der Gleise von Kilometer 2,0 bis 14,3 den Grundschotter einbauen, das Verlegeplanum herstellen, die Schwellen auslegen und die Gleise auf dem Planum montieren. Die Gleise werden dann mit Füllschotter befüllt und nochmals gestopft.“
Mario Blümchen geht davon aus, dass dann noch mal mehr Lkw-Anlieferungsverkehr herrsche. „Irgendwann wird ja der Schotter wieder aufgefüllt, das wird dann irgendwie angeliefert werden müssen.“
In den Herbstferien wird die Sperrung der Bahnstrecke unterdessen ausgeweitet. Von Sonnabend, 18. Oktober, bis Sonntag, 2. November, ist sie dann nicht nur bis Kremmen, sondern bis Velten gesperrt.
Für den RE6 bedeutet das, dass er in dieser Zeit auf dem Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Kremmen laut Deutscher Bahn gar nicht fährt. Zwischen Neuruppin und Velten wird der RE6 durch Busse ersetzt. Die Umfahrung von Neuruppin über Löwenberg und Oranienburg ist davon nicht betroffen.
Die Regionalbahn RB55 fährt in den Herbstferien nach Angaben der Deutschen Bahn nur zwischen Hennigsdorf und Velten. Auf dem Rest der Strecke sind auch dort Busse unterwegs. Fahrgäste sollen die veränderten Fahrzeiten des Ersatzverkehrs und der Züge beachten.
Unterdessen hält die Deutsche Bahn aber daran fest, dass die Baumaßnahme auf der RE6-Strecke zwischen Neuruppin und Kremmen im Februar 2026 beendet sei. Am 9. Februar soll der RE6 wieder auf seiner Stammstrecke rollen.
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